Degradead – The Monster Within

| 8. Oktober 2013 | 0 Comments

Degradead

Es gibt ihn noch, den guten alten Schwedentod. Zwar nicht im traditionellen Sinne, aber Variationen der Göteborg-Schule sind in den einen oder anderen aktuellen Metal-Releases immer noch anzutreffen. Die Schweden von Degradead könnte man seit ihrem Debütwerk „Til Death Do Us Part“ als die kleinen Brüder von In Flames ansehen. Allerdings sind die Aggression und Energie bei den Youngstern  mittlerweile deutlicher zu spüren bzw. zu hören als bei ihren etwas in die Jahre gekommen Mentoren. Davon darf man sich auf dem vierten Album „The Monster Within“ selbst überzeugen.

Moderner Melo-Death trifft weiterhin auf Metalcore mit prägnanten Thrash-Anleihen. Der Opener „One Against All“ startet den Reigen mit Schmackes und macht sofort Lust auf mehr. Auch der modern-thrashige Titeltrack geht schön in die Vollen und trumpft mit einem griffigen Refrain. Beim groovigen „For Better Or Worse“ ist die unverkennbare In Flames-Schlagseite nicht zu leugnen. Trotz den hin und wieder auftretenden Ähnlichkeiten zu anderen namhaften Szene-Größen, wie Soilwork („Dead Becomes Alive“) oder Scar Symmetry („Scars Of Misery“), besitzen die Jungs genügend Eigenständigkeit und Talent, um nicht als Trittbrettfahrer abgestempelt werden zu müssen.

Die dezent schmalzige Feuerzeug-Ballade „We’ll Meet Again“ mag einigen Hörern sauer aufstoßen, zeigt aber, dass die Burschen auch in ruhigen Passagen eine durchaus gute Figur machen. Die Umsetzung der Ideen funktioniert bei den Schweden einfach. Der Übergang zwischen Growls und cleanen Gesangspassagen oder das Wechselspiel zwischen treibenden Thrash-Riffs und kleineren technischen Spielereien wirkt stets ungezwungen und homogen („Strive To Struggle“).

Auch wenn sich Innovationen beim vierten Streich von Degradead in Grenzen halten, so gibt es an „The Monster Within“ kaum etwas auszusetzen. Die Jungs verstehen ihr Handwerk und in der Ausführung stimmt so gut wie alles. Wenn der Tag kommt und die oben erwähnten Bands abdanken sollten, kann man nur hoffen, dass die Stockholmer auch noch im Rennen sind, um die Melo-Death-Fackel mit erhobenem Haupt weiterzutragen. Dieses Potential darf einfach nicht verschwendet werden.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 13.09.2013
Erhältlich über: Metalville (Rough Trade Distribution)

Website: www.degradead.com
Facebook: www.facebook.com/degradead

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Category: Magazin, Reviews

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