Unkind – Pelon juuret

| 2. Juli 2013 | 0 Comments

Unkind

Es rappelt wieder im post-arktischen Karton. Seit sie mit ihrem Relapse-Debüt „Harhakuvat“ – nach vier bereits starken Platten – dem Untergrund entstiegen sind, mischen die Finnen Unkind den Crust- und D-Beat-Sektor erst recht auf, ohne sich auf Genre-Klischees zu verlassen. Nachdem man sämtliche europäische Bühnen in Schutt und Asche gelegt hatte, ist es Zeit für einen neuen Hassbrocken. „Pelon juuret“ (dt. „die Wurzeln der Angst“) knüpft nahtlos an seinen wuchtigen Vorgänger an.

Man fühlt sich von Beginn an wie Zuhause, wenn Unkind Druck machen, natürlich ohne Rücksicht auf Verluste. Der Titeltrack „Pelon juuret“ eröffnet mit hohem Tempo, mächtigem Discharge-Einschlag, einer Prise Hardcore-Melancholie und fies gekeiften Vocals, die man nach wie vor nicht versteht, was jedoch nicht nötig ist – Wut und Verzweiflung werden auch bei dieser Grad der Abstrahierung deutlich. Nach „Vihan lapset“ ist damit vorerst Schluss, denn die Finnen entdecken ausladende Songstrukturen für sich, setzen auf Groove und Sludge-ähnliche Klänge. Höhepunkt dieser Serie: „Viallinen“, ein Sammelsurium an Sumpf-Riffs, abgehackten Shouts und mutwilliger Zerstörung.

Klammert man das unnötige Banjo-Finale „Saattokoti“ aus, stimmt eigentlich alles. Unkind starten kalt, unbarmherzig und halten das Niveau auf abermals dürftig aber passabel gehaltener Albumlänge hoch. „Pelon juuret“ ist eine verkrustete Dreckschleuder mit schwarzmetallischen Untertönen, einer Prise Weltschmerz und mörderischem Groove im ausgedehnten Mittelteil. Wer „Harhakuvat“ mochte, wird sich auch hier prima zurechtfinden.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 05.07.2013
Erhätlich über: Relapse Records (Rough Trade Distribution)

Facebook: www.facebook.com/UnkindHardcore

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Category: Magazin, Reviews

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