Komatsu – A Breakfast For Champions

(c) JP Jansen
Komatsu wurden 2010 gegründet und zocken metallischen Stoner-Sludge. Das war damals absolut angesagt und ist heute zwar keinesfalls vergessen, bloß eine Spielweise unter vielen. Und doch konnte sich das Trio aus dem niederländischen Eindhoven seine wuchtige, ausgelassene Spielfreude und das Faible für rifflastige Heavyness behalten. Exakt das kultivieren sie auf ihrem nunmehr fünften Album: „A Breakfast For Champions“ setzt einmal mehr auf bekömmliche, unnachgiebige Intensität.
Acht gerne mal etwas ausladendere Kapitel setzen den Weg der Niederländer souverän fort. „Savage“ könnte durchaus als Überschrift für dieses Album agieren, wobei die mehrstimmigen Vocals zu Beginn ein wenig täuschen. Statt Stoner-Prog setzt es wütende Nackenschläge, die sich gekonnt mit furztrockenen Riffs abwechseln. Komatsu mögen es giftig und ungeschliffen, spucken die Shouts und gesangsähnlichen Gebilden geradezu aus, während die Gitarren durchs Dickicht schrubben. Im Vergleich dazu gibt sich „What Lies Underneath“ geradezu groß und erhaben. Stark gedrosseltes Tempo und kleinere Doom-Einschübe passen perfekt zu überdimensionalen Melodien, die bewusst neben der Spur landen.
Ist „Climb The Vines“ als Aufforderung zu verstehen? Der konstante Drive dieser sechseinhalb Minuten zeigt das Trio bestens aufgelegt. Hier fällt vor allem die stampfende Rhythmusabteilung auf, die fast stoisch und doch so fokussiert die singende, kreischende Lead-Gitarre durch mehrere Stimmungswechsel trägt. Dezente Classic-Rock-Vibes halten Einzug, kollidieren mit Wüstenriffs und finden letztlich sogar erhabene, hymnische Momente. Als Antithese pflügt „Fatcamp Workout“ in drei Minuten alles um, stimmt sämtliche Instrumente möglichst weit herunter und verzichtet auf Gesang – ein bizarres, verstörendes und doch sympathisches Stück Schlamm.
Großartige Neuigkeiten gibt es vielleicht nicht, dafür einen packenden Track nach dem nächsten: Komatsu machen einfach da weiter, wo sie vor nicht allzu langer Zeit aufgehört hatten – knackig, schnörkellos und mit unnachgiebigem Drive. „A Breakfast For Champions“ hat erst gar nicht vor, das sprichwörtliche Rad neu zu erfinden, sondern macht konzentriert weiter. Die Niederländer stehen weiterhin für derben, rohen Stoner-Sludge – mal metallisch, mal bluesig, dann wieder noisig bis leicht proggig – und schreiben Songs, die gerade live die Bude abreißen. Mehr braucht es nicht zum großen Glück.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 11.04.2025
Erhältlich über: Heavy Psych Sounds Records (Cargo Records)
Website: komatsurock.com
Facebook: www.facebook.com/komatsurock
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