The Troops Of Doom – Antichrist Reborn

| 13. April 2022 | 0 Comments
The Troops Of Doom

(c) The Troops Of Doom

Bevor Andreas Kisser die Gitarre bei Sepultura in die Hand nahm, war Jairo „Tormentor“ Guedz Teil der brasilianischen Metal-Legenden und spielte unter anderem auf deren Debütalbum „Morbid Visions“. Sein neuestes Projekt heißt The Troops Of Doom, benannt nach einem Track auf besagter Platte, und legt nach zwei kurzweiligen EPs nun ein erstes Album vor. Wenig überraschend orientiert sich „Antichrist Reborn“, das auf dem Label von Moonspell-Frontmann Fernando Riberio erscheint, an ruppigen Death-Metal-Klängen, die ungefähr an diese morbide Ära erinnern.

Geboten wird ordentlich Energie mit anständigem Sound und Thrash-Edge – sicherlich keine Überraschung, aber verdammt gut präsentiert. „Altar Of Delusion“ räumt sogleich mit wachsender Begeisterung ab. Alex Kafer ist eine Urgewalt am Mikrofon und Tieftöner, die dezent melodischen bis infernalen Einflüsse lockern die wuchtige Präsentation in hohem Tempo gekonnt auf. Hier knüpft „A Queda“ mit João Gordo von den legendären Ratos de Porão wunderbar an. Als Track in der Landessprache ist für Abwechslung gesorgt, Gift und Galle spielen hingegen – nicht zum letzten Mal – mit Blackened-Death-Elementen. Das erinnert natürlich an Guedz‘ Zeit bei Sepultura.

Und doch stehen The Troops Of Doom deutlich auf eigenen Beinen. „Pray Into The Abyss“ sorgt für wunderbar schwerfällige Groove-Intensität, umgeben von beißenden Attacken der ganz alten Schule, während „Dethroned Messiah“ mit seinen ranzigen Untertönen und einem rasiermesserscharfen Gitarrensolo so richtig abräumt. Stark ist auch „Preacher’s Paradox“, der überlange Rausschmeißer mit einem Herz für Blei, für verwaschene Melodien, aber auch für Frontalattacken. Gerade die zweite Hälfte glänzt durch manische Entschleunigung und lässt keinen Stein auf dem anderen … bis der nächste Sprint einsetzt.

Natürlich ist Guedz‘ musikalische DNA unüberhörbar, doch pflügen The Troops Of Doom nicht etwa nur nach Schema F voran und verlassen sich auf einen vertrauten Namen. Stattdessen spielt „Antichrist Reborn“ geschickt mit der Retro-Energie der alten Death-Thrash-Schule und holt ein wenig Abwechslung an Bord, irgendwo zwischen verkappter Nostalgie und geschickt kanalisierter Aggression. Guedz hat eine starke Band um sich geschart, die Songs sind mehr als unterhaltsam, die Energie ist verdammt hoch. Vielleicht keine Überraschung, aber dafür richtig schön massig: ein starker Einstand nach Maß.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 15.04.2022
Erhältlich über: Alma Mater Records

Website: www.thetroopsofdoom.com
Facebook: www.facebook.com/thetroopsofdoom

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Category: Magazin, Reviews

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