Leach – Lovely Light Of Life

| 17. Mai 2021 | 0 Comments
Leach

(c) Anders Nordlander

Leach schreiben Hymnen und Abrissbirnen, die sich binnen Sekunden im Kleinhirn festsetzen. Zumindest funktionierte dieser Mix aus Thrash, Hardcore und Rock auf den ersten beiden Alben hervorragend. Mittlerweile sind die Schweden nur noch zu dritt unterwegs, haben aber nichts an Intensität eingebüßt. Hörbar von ihrer umfangreichen Live-Erfahrung von Europa bis Dubai angetrieben, geht „Lovely Light Of Life“ mit wachsender Begeisterung durch die Decke.

Dafür sorgt am Ende auch ein prominenter Gast, denn Soilwork-Frontmann Björn „Speed“ Strid gibt sich im Bonus-Track „D.O.D.“ ein Stelldichein. Hier wird die Nähe zu den schwedischen Melodic-Death- und Metalcore-Urgesteinen deutlich, die Leach immer wieder pflegen. Der gemeinsame Song brennt sich mit aller gebotener Härte und einem mächtigen Chorus sofort ein. Alleine ist das Trio ebenfalls stark, packt bloß eine Spur mehr Thrash aus – siehe und höre „Serenade (For The Broken Brave)“. Ein wenig Groove, typisch ruppige Riffs und aggressive, beißende Vocals, die unter anderem leichte Death Angel-Assoziationen hervorrufen, machen eine einfache Idee zum Abräumer.

Zudem arbeiten Leach auf Albumlänge mit der nötigen Portion Abwechslung. So trägt das finstere „Aniara“ ordentlich Bosheit in sich, baut im Midtempo-Bereich ordentlich Druck auf und lässt dennoch ein gewisses Faible für süßliche Eingängigkeit erkennen. Und dann gibt es einen Song wie „Vultures“, der mit seinem Trash’n’Roll an die alten Großmeister erinnert, zugleich aber etwas Hardcore-Biss und sogar verkappte Death-Metal-Abfahrten einbaut. Über allem bellt ein manischer Frontmann, der alleine durch seine Präsenz den Track komplett durcheinanderwirbelt. Der Schweiß kocht an der Decke.

Exakt diese Intensität macht „Lovely Light Of Life“ so unterhaltsam. Die Schweden scheinen stets kurz davor, die Kontrolle zu verlieren, was jedoch nie passiert. Leach starten mit der Energie von Beartooth, den Hits von Soilwork und der rasenden Wut von Hatebreed durch. All das landet in einem überdimensionalen Topf, kriegt ein wenig Groove und Melodie mit auf den Weg, und explodiert schließlich am laufenden Band. Mit ihrem dritten Album landen die Schweden einen wilden, kurzweiligen Volltreffer, der mit wachsender Begeisterung alles zu Kleinholz macht. Es wäre kaum verwunderlich, wenn Leach nicht schon bald verdient in neue Erfolgssphären abheben würden.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 21.05.2021
Erhältlich über: Brutal Records

Website: www.leachswe.com
Facebook: www.facebook.com/leachswe

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Category: Magazin, Reviews

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