Hatebreed – Weight Of The False Self

| 24. November 2020 | 0 Comments
Hatebreed

(c) Jeremy Saffer

Die ewigen Hatebreed marschieren souverän und kompromisslos weiter. Seit mittlerweile einem Vierteljahrhundert bringt das US-Quintett seinen ureigenen, metallischen Hardcore-Ansatz unters bellende Volk und hat keinen Bock nachzulassen. Während Frontmann Jamey Jasta auf Solopfaden gerne einmal etwas ausprobiert, behält die Band ihren Kurs bei. Klingt langweilig? Davon wäre auf dem bereits achten Studioalbum „Weight Of The False Self“ rein gar nichts zu merken.

Hinter dem Albumtitel und weiten Teilen der Lyrics steckt die Auseinandersetzung mit dem innersten emotionalen Konstrukt einer jeden Person, das sich zu einer schweren Last entwickeln kann. Entsprechend die Ansage „Set It Right (Start With Yourself)“: Veränderung muss aus dem Innersten kommen, um eigene Gräben zuzuschütten und von unten herauszukommen. Gewohnt metallisch angehauchtes Hardcore-Geknüppel mit pointierten Vocals lässt schnell ein vertrautes Gefühl Einzug halten. Ähnliches gilt für „This I Earned“, ein selbstbewusstes Statement über Self-Realisation und persönliche Errungenschaften. Der zwischenzeitliche Wechsel in eine zweite, kleinere Raketenstufe als feiner Akzent kommt gut.

Wirkliche Ausreißer sind selten, dennoch bemühen sich Hatebreed um ein paar ungewöhnlichere Ideen. In „Cling To Life“ geht es insgesamt eine Spur melodischer zu, dazu schleichen sich ein paar klare Gesangszeilen im Refrain ein, bevor ein Gitarrensolo am Höhepunkt abräumt. Das abschließende „Invoking Dominance“ legt immerhin leicht doomig und metallisch los, bevor die Band nach einer Minute einen imaginären Schalter umlegt und die Zeichen auf Abräumer stellt. Dort lauern bereits wuchtige, druckvolle Monstrositäten wie „A Stroke Of Red“ und „Instinctive (Slaughterlust)“, eines der Highlights dieses neuen Albums.

Revolution im Kleinen, energische Synergien im Großen: Hatebreed treten nicht auf der Stelle, verheben sich ebenso wenig an einschneidenden Veränderungen. Stattdessen setzt „Weight Of The False Self“ auf etablierte, bellende Heavyness mit wenigen kleineren Ausreißern und Kunstgriffen. Revolutionär mag das nicht sein, wohl aber verdammt unterhaltsam. Auch 25 Jahre nach dem ersten EP bleiben Hatebreed eine verlässliche, schnörkellose Bank. Man sieht sich irgendwann wieder im Pit.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 27.11.2020
Erhältlich über: Nuclear Blast (Rough Trade)

Website: www.hatebreed.com
Facebook: www.facebook.com/hatebreed

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Category: Magazin, Reviews

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