The Mound Builders – The Mound Builders

| 16. Januar 2019 | 0 Comments
The Mound Builders

(c) Failure Records & Tapes

The Mound Builders sorgen seit Jahren für Abwechslung im Sludge-Bereich, auch wenn das kaum jemand mitbekommt. Tatsächlich ist das erste und bis dato einzige Studioalbum der Band aus Lafayette im US-Bundestaat Indiana bereits über sieben Jahre alt, zwischendurch gab es immerhin ein paar Kleinformate – unter anderem mit den grandiosen Pale Horseman. Ob jetzt endlich die Zeit für den überregionalen Durchbruch gekommen ist? Schlicht „The Mound Builders“ betitelt, treten die US-Amerikaner gleich mehrere riffgesteuerte Druckwellen los.

X-Faktor dieser Platte ist Sänger Jim Voelz. Neben heiserem Grummeln und wütenden Schreien packt der gute Mann wüste Growls in den Mix. Damit sprengt er das, was man gängigerweise unter ‚Sludge‘ versteht, mit wachsender Begeisterung, und gibt bereits dem überlangen Opener „Torchbearer“ eine brachiale Schlagseite mit. Stakkato-Silben-Attacken treffen auf tiefenentspannte Riffwände, kleine Solis und die herrlich stoisch agierende Rhythmusabteilung. Das Tempo wird zwischendurch gerne verschärft und entspannt, allerdings nur im kleinen Rahmen – es bleibt konstant brachial und auf Anschlag, wenn auch mit harmonischen Untertönen.

Schnell zeigt sich: The Mound Builders setzen auf eine musikalische Grenzerfahrung der Sonderklasse und haben hörbar Spaß daran, Grenzen zu sprengen. Ein „Star City Massacre“ ließe sich beispielsweise noch eine Spur stärker verschleppen, um komplett in süffigem Proto-Doom aufzugehen. Stattdessen tritt die Band nach 90 Sekunden urplötzlich das Gaspedal durch und führt in einen wüsten Mix aus Thrash und Hardcore. Aber auch kürzere Tracks, wie das herrlich zähe „Broken Pillars“ und der stellenweise dezent angepunkte Sprinter „Hair Of The Dogma“, gehen gut nach vorne.

Klar kann das dauern, will man sich vollends an den wahrhaft kuriosen Sound der Band gewöhnt haben. The Mound Builders zerren auf ihrem eponymen Zweitling in sämtliche Richtungen, und das mit wachsender Begeisterung. Sludge und Stoner bleiben zwar dominant, arten jedoch laufend in doomige bis thrashige Gefilde aus – ein Kaleidoskop in schlammigen Schattierungen, wenn man denn so will. Für die US-Amerikaner ist es ein beeindruckender Siegeszug geworden – alles andere als einfach und zugänglich, wohl aber gerade deswegen so mitreißend.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 18.01.2019
Erhältlich über: Failure Records & Tapes (Download-Album)

Website: themoundbuilders.com
Facebook: www.facebook.com/themoundbuilders

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Category: Magazin, Reviews

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