A Pale Horse Named Death – When The World Becomes Undone

| 18. Januar 2019 | 0 Comments
A Pale Horse Named Death

(c) Long Branch Records

Eine lange Durststrecke geht endlich zu Ende: Stolze sechs Jahre hat „Lay My Soul To Waste“ mittlerweile auf dem Buckel, nun legen A Pale Horse Named Death endlich nach. Längst vom Projekt zur vollwertigen Band gereift – Sal Abruscato konnte sich nach seinem Ausstieg bei Life Of Agony nun vollends auf diesen Schauplatz konzentrieren – ließ man sich eine ganze Weile Zeit, um neue Eindrücke und allerlei private Probleme entsprechend zu verarbeiten. „When The World Becomes Undone“ darf nun gut und gerne als Befreiungsschlag gewertet werden.

Was sogleich auffällt, sind die vielen ruhigen Momente, Intros, Outros und Interludes, die sich nur bei entsprechender Lautstärke, im Idealfall mit Kopfhörern, wahrnehmen lassen. Das führt zwar einerseits zu einem deutlich intensiverem Horvergnügen, andererseits können sich diese Verschnaufpausen angesichts einer Album-Spielzeit von über einer Stunde unnötig ziehen. So dauert es beispielsweise über drei Minuten, bis es endlich losgeht und „When The World Becomes Undone“ in sein Hauptriff führt. Was danach jedoch folgt, ist ein Lehrstück in Sachen finstere, emotional aufgeladene Musik. Type O Negative und ruhige Paradise Lost lassen grüßen, die Spieluhr-artige Melodie bewegt zudem.

Starke Songs gibt es zuhauf. „Love The Ones You Hate“ entpuppt sich schnell als Rockbiest dieser Platte, vereint Heavyness mit Gefälligkeit und lebt von seinem genialen Aufbau. Kompakte, bissige Strophen, hymnischer Refrain und kurze Zäsuren geben sich die Klinke in die Hand. Im epischen Spektrum schlägt „We All Break Down“ mit seinen süßlichen Melodien ein. Das hätte auch auf der aktuellen Alice In Chains-Platte prima funktioniert. Zwischen dem angenehm schwerfälligen „Fell In My Hole“, dem aufwühlenden „Dream Of The End“ und der großartigen Gitarrenarbeit von „End Of Days“ stimmt unheimlich viel.

Einzig die vielen unnötigen Pausen schlagen auf die Substanz, da fehlt die nötige Balance, vielleicht auch der Mut zum Schnitt. „When The World Becomes Undone“ ist so und so bereits ein langes, erschöpfendes Werk, was das Songmaterial an sich betrifft, da wäre etwas Kompaktheit gefragt gewesen. Ignoriert man diese wahrlich nur kleine Schwachstelle, liefern A Pale Horse Named Death abermals ab. Große Emotionen treffen auf gekonnt verfeinertes Songwriting – gewohnt ausladende Unterhaltung im besten Sinne.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 18.01.2019
Erhältlich über: Long Branch Records (SPV)

Website: www.apalehorsenameddeath.com
Facebook: www.facebook.com/APHND

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Category: Magazin, Reviews

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