Converge – The Dusk In Us

| 15. Dezember 2017 | 0 Comments
Converge

(c) Deathwish / Epitaph Europe

Fünf ganze Jahre – die bislang längste Schaffenspause in der langen Bandgeschichte von Converge. Dabei waren die Chaotic-Hardcore-Veteranen in der Zwischenzeit alles andere als untätig. Zwischen der Verwaltung des eigenen Back-Katalogs (darunter das „You Fail Me“-Remaster und die Live-Umsetzung von „Jane Doe“) und diversen Nebenschauplätzen (Mutoid Man, Wear Your Wounds und Old Man Gloom, um nur ein paar zu nennen) blieb für Ruhepausen keine Zeit. Mit „The Dusk In Us“ steht nun eine echte Wuchtbrumme in den Läden.

Der hektische Stop-Start mit überraschend klaren Phasen weckt Erinnerungen: „A Single Tear“ könnte so etwas wie der kleine Bruder von „Dark Horse“ sein, vermeidet komplettes Chaos und gibt sich dennoch geschmackvoll entrückt. Konstant neben der Spur ackernd, behalten sich Converge die erwartete Explosion erst einmal vor, nur um mit „Eye Of The Quarrel“ und, etwas später, dem sperrigen, verkopften „Arkhipov Calm“ eine Art von Zerstörungswut freizulegen, die in weiterer Folge am ehesten noch von „Cannibals“ und „Broken By Light“ aufgegriffen wird.

„The Dusk In Us“ verspricht insgesamt deutlich mehr Musikalität, und das fasst wohl kein Song so gut zusammen wie der Titeltrack. Die mächtige Ballade bricht geschickt durch die Sieben-Minuten-Marke und lässt Bannons durch Wear Your Wounds erstarktes Faible für Klargesang durchscheinen – ungewöhnlich und doch, zieht man „Grim Heart/Black Rose“ von „No Heroes“ heran, irgendwie vertraut. Midtempo-Mischmasch mit gelegentlichen Wutausbrüchen, wie im grandiosen „Reptilian“ oder dem stets an der Grenze zu endgültiger Eskalation tänzelnden „Under Duress“, unterstreichen die musikalische Extraklasse der US-Amerikaner.

Natürlich klingen Converge nach wie vor nach Converge und erfüllen gewissermaßen die auf „All We Love We Leave Behind“ gegebenen Versprechen. Die Math-Urgesteine aus Boston klingen 2017 melodischer und musikalischer denn je, ohne dabei auch nur im Geringsten an katastrophalem Wahnwitz eingebüßt zu haben. Zwischen präziser Eskalation und einem Händchen für große Songs räumt „The Dusk In Us“ ab. Einmal mehr hat sich die Wartezeit gelohnt.

Wertung: 9/10

Erhältlich ab: 03.11.2017
Erhältlich über: Epitaph Europe (Indigo)

Website: www.convergecult.com
Facebook: www.facebook.com/converge

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Category: Magazin, Reviews

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