Deathcult – Cult Of The Goat

| 13. Dezember 2017 | 0 Comments
Deathcult

(c) Soulseller Records

Plötzlich wieder da, und gar furios: Zehn Jahre nach ihrem Debütalbum melden sich Deathcult zurück. Das Trio um aktuelle und ehemalige Mitglieder von Taake und Gorgoroth erwacht aus dem Winterschlaf, um rohe Black-Metal-Energie mit avantgardistisch angehauchtem Wahnsinn zu vermengen. Klingt vertraut, ist es auch: „Cult Of The Goat“ ersetzt musikalische Revolution durch kraftvolle Routine.

Das Gros ihres neues Albums verbringt das Trio allerdings mit stoischer Energie und rasiermesserscharfen Attacken, die ein wenig an die (ehemaligen) Hauptbands der beteiligten Musiker erinnern – keine Überraschung, dafür aber bekömmlich arrangiert. Überlange Songs ringen damit, Aufmerksamkeit und Spannung zu wahren, was in der Regel auch gelingt. Im Fall von „Man Versus Beast“ sorgen kleinere Tempo-Akzente und feinsinnige, präzise arrangierte Variationen für den nötigen Wumms. Anders gesagt: Groove und Melodie in kleiner Dosis machen einiges her.

Natürlich können Deathcult ebenso das Gaspedal durchtreten. Ein „Climax Of The Unclean“ nimmt keine Gefangenen und bezieht aus dieser Unnachgiebigkeit Stärke. „Devilgoat“ übertreibt es hingegen. Dabei packen weite Teile des Zehnminüters, unter anderem von keinem Geringeren als Attila Csihar unterstützt, ordentlich Dampf aus, ausladende Samples und Schreie aus der Dose ziehen das Geschehen allerdings unnötig in die Länge. Ein melancholisches Instrumental mit ähnlich infernalen Höllenqual-Samples als ellenlanger Abgang hätte auch nicht sein müssen – „Laudate Hircum“ hätte wohl besser als Zwischenspiel funktioniert.

Zum Ende hin wollen Deathcult zu viel und überspitzen konzeptuelle Anwandlungen unnötig – zu viel Avantgarde und wirre Energie, zu wenig Power und Cleverness. Was sich davor abspielt, unterhält aber durchaus. „Cult Of The Goat“ flirtet mit den ersten beiden norwegischen Black-Metal-Wellen, verschließt sich ebenso wenig dezent groovenden und verkappt melodischen Einflüssen – ein ordentlicher Zweitling mit Schönheitsfehlern und frostigen Mini-Epen.

Wertung: 7/10

Erhältlich ab: 15.12.2017
Erhältlich über: Soulseller Records (Soulfood Music)

Facebook: www.facebook.com/Deathcult-1871964126457651

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Category: Magazin, Reviews

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