Earth Ship – Hollowed

| 22. Juni 2016 | 0 Comments
Earth Ship

(c) Bastian Grimberg

Earth Ship aus Berlin schreiben ihren Bandnamen neuerdings auseinander und haben in Napalm Records eine neue Labelheimat gefunden. So weit, so unspektakulär. Musikalisch bleibt es um das Quartett jedoch spannend, denn während der Vorgänger „Withered“ den gängigen Stoner-Sludge-Duktus um schwedische Death-Metal-Einflüsse erweiterte, ist nun kaum etwas von nordischer Energie zu hören. Stattdessen rockt „Hollowed“ ordentlich und erinnert in den gefühlvollen Momenten sogar ein wenig an Alice In Chains.

Ab und an rumpelt es doch etwas, siehe und höre unter anderem „Castle Of Sorrow“. Was in den ersten Sekunden wie ein verkappter Entombed-Groove anmutet, entwickelt sich schnell zur Sludge-Wutprobe mit gelegentlichem Uptempo-Geballer. Viel typischer für diese Platte ist allerdings das folgende, herrlich nüchterne „Safeguard Of Death“. Midtempo, schneidende Gitarrenwände und von jeglichen irdischen Zwängen losgelöste, spirituell anmutende Vocals marschieren durch viereinhalb imposante, druckvolle Minuten.

Wenn in „Hollowed“ gesungen wird, dann sind Alice In Chains besonders nah, zumal das Arrangement auch eine Spur rockiger ausfällt. Die Solo-Gitarre in den ruhigeren Passagen hingegen signalisiert Psychoterror, den man so am ehesten aus abgefuckten Doom-Tracks kennt. Stark auch „In Fire’s Light“ mit Screams, Growls und manischer Zeitlupen-Energie. Der behäbige Aufbau, das konstante Verweilen in angedeuteter Monotonie – simpel aber effektiv. Im abschließenden „The Edge Of Time“ wagen sich Earth Ship stellenweise sogar ans Black Sabbath-Erbe, wenn auch deutlich härter und unbarmherziger, und das mit hörbarem Erfolg.

Mit martialischer Wucht und betonter Unbarmherzigkeit bewaffnet, feuern Earth Ship Granate über Granate ab. Die neuerliche Verfeinerung ihres Sounds tut „Hollowed“ hörbar gut, passt auch wunderbar zum Stoner-Sludge-Fundament. Ob als Untermalung brütend heißer Tage oder semi-frostige Antithese, hier findet sich stets eine feine, hypnotisierende Note. Vorsicht, Suchtgefahr!

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 24.06.2016
Erhältlich über: Napalm Records (Universal Music)

Website: www.wearetheearthship.com
Facebook: www.facebook.com/wearetheearthship

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Category: Magazin, Reviews

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