Traitor – Venomizer

| 10. November 2015 | 0 Comments
Traitor

(c) Andrej Stern

Die neue teutonische Thrash-Hoffnung Traitor hat ein großes Versprechen einzulösen. Erst vor acht Monaten erschien die Neuauflage des ursprünglich in Eigenregie erarbeiteten „Thrash Command“ via Violent Creek und deutete das Potential das Quartetts an. Irgendwo zwischen den deutschen Granden und der legendären Bay-Area-Szene bewegt sich auch das neue Material. „Venomizer“ vereint sämtliche Thrash-Qualitäten auf zehn neuen, schlagkräftigen Songs mit zusätzlicher Dynamik.

Natürlich ist und bleibt das hier Gehörte Thrash der alten Schule, was Überraschungen im klassischen Sinne weitestgehend ausschließt. Selbst mit diesem beengten Aktionsradius machen Traitor aber wieder verdammt viel richtig. „Reactor IV“ behandelt die Atomkatastrophe von Tschernobyl mit bissigem, an „Kill ‚Em All“ erinnernden Riffing, einem Hauch von Groove, Kreator-Urgewalt und rasiermesserscharfer Gitarrenarbeit. Noch bessere Tempo-Arbeit offenbart im direkten Anschluss „Torturize“. Be- und Entschleunigung, Gaspedal und Midtempo, Geholper und Gepolter – schlicht, direkt, unterhaltsam.

Für „Teutonic Storm“ hat Burkhart Schmitt von Hate Squad ein paar Zeilen eingekeift – vielleicht nicht essentiell, dafür richtig unterhaltsam. Besser macht es da schon der an Destruction angelehnte, höllisch schnelle Titeltrack „Venomizer“. Traitor konzentrieren sich auf das Wesentliche und werfen dabei einen der besten Thrash-Tracks des Jahres ab. Die obligatorische deutschsprachige Version gibt es zum Abschluss – netter Fanbonus, nicht mehr und nicht weniger. Dann schon lieber den toxischen Groove von „Hell Hammer“, das finstere „Lords Of Lust“ oder das an Testament erinnernde Monstrum „Chemical Violator“.

Hits, Nackenbrecher, Groove-Monster – alles, was man sich von einem klassischen Thrash-Album wünscht, lässt sich auf „Venomizer“ finden. Selbst ein eigener Sound scheint mehr und mehr durch. Traitor befinden sich weiterhin auf dem durchaus steinigen Weg zu sich selbst und verpassen der Szene, quasi im Vorbeigehen, einen kräftigen Arschtritt. Die Weiterentwicklung ist auf „Venomizer“ unüberhörbar, der Unterhaltungswert bleibt hoch – so muss Thrash der alten Schule heute klingen.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 13.11.2015
Erhätlich über: Violent Creek Records (Soulfood Music)

Website: www.traitor-band.de
Facebook: www.facebook.com/pages/TRAITOR/212009865478467

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Category: Magazin, Reviews

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