Svalbard – One Day All This Will End

| 8. Oktober 2015 | 0 Comments
Svalbard

(c) Morgan Sinclair

„Bristol is a shithole“, meinen die Locals mit einem gewissen Augenzwinkern. Zahlreiche talentierte Bands und Musiker lassen eher ans Gegenteil denken, auch wenn Svalbard wie die Vertonung von Trostlosigkeit und perspektivenloser Frustration klingen. Seit vier Jahren veröffentlichen die Briten Splits und Kleinformate, die ihnen mittlerweile einen Plattendeal eingebracht haben. Ihr Debütalbum „One Day All This Will End“ nähert sich Post-Hardcore aus einer gleichermaßen dreckigen wie atmosphärischen Perspektive an.

Es ist ein kurzes aber effektives Vergnügen, dieser pointierte Einstand mit Charme und Muskelschmalz. Einzig „The Damage Done“ hat es von den Kleinformaten in einer leicht abgewandelten Form auf „One Day All This Will End“ geschafft, zählt auch zu den Highlights dieser Platte und vereint so ziemlich alle Qualitäten des Quartetts in vier kantigen Minuten. Im Spannungsbogen zwischen hoffnungsvoller Melodik und angekrustetem Hardcore-Geballer fahren wütende Shouts durch das Gebälk und lassen sich doch immer wieder zu kurzen, eingängigen Zäsuren hinreißen.

„Perspective“ illustriert den Post-Rock-Einfluss und baut einen Blackened Hardcore-Song nach eben jenen Prinzipien von Ebbe und Flut auf, lässt längere, hoffnungsvolle, semi-instrumentale Passagen zu und nimmt zum Ende hin noch Fans von Thrice und Thursday mit. Das abschließende „Lily“, ein knapp dreieinhalb Minuten kurzes Instrumental, setzt sogar vollends auf süßliche Post-Rock-Momente. Songs wie „Expect Equal Respect“ liefern den entsprechenden Gegenentwurf und fahren mit unwahrscheinlicher Wucht und Weltschmerz aus den Boxen.

Vertonte Schizophrenie zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt, begleitet dieses erste Studioalbum. „One Day All This Will End“ weiß durchaus zu begeistern mit seinem Spagat zwischen Hoffnung und Enttäuschung, mit ranzigem Hardcore-Geballer und eingängigen, verhalten euphorischen Melodien. Svalbard retten die Energie ihrer Kleinformate auf Full-Length-Platte, indem sie ihren musikalischen Horizont erweitern und die Post-Hardcore-Wurzeln fremdwildern lassen – ein klares Statement für die Zukunft der Briten.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 09.10.2015
Erhätlich über: Holy Roar Records (AL!VE)

Facebook: www.facebook.com/svalbarduk

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Category: Magazin, Reviews

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