Solar Halos – Solar Halos

| 28. Januar 2014 | 0 Comments

Solar Halos

Zurückhaltend heavy und betont psychotisch wird in Chapel Hill, North Carolina das neue Jahr begangen. Solar Holas bestehen aus aktuellen und ehemaligen Mitgliedern von Horseback, Fin Fang Boom und Curtains Of Night, was für sich bereits einen gewissen Grad an bleierner Schwere verspricht. Das Trio ist düster, ohne doomig zu sein, und bluesig-bissig, ohne die Brücke über den Sludge River zu überqueren. Wie Stoner-Psych-Fuzz zwischen den Stühlen klingt, zeigt das schlicht „Solar Halos“ betitelte Debütalbum.

Prunkstück des Trios ist die Stimme von Gitarristin Nora Rogers (ex-Horseback), die unter Beweis stellt, dass man als Frau nicht dreckig brummen muss, um neben harten Gitarren zu bestehen. An die ganz große Explosion wagen sich Solar Halos jedoch nicht und lassen ihre sechs Songs stattdessen genüsslich auf kleiner Flamme kochen. Überraschungen findet man keine, wobei gerade dieses konservative Auftreten einen gewissen Charme mit sich bringt. Man weiß, was man von einem Track wie „Migration“ zu erwarten hat: knapp sieben Minuten Dauerriffing mit minimalem Break-Einsatz, leicht entrückten Gitarren und hypnotischem Gesang. Rogers lullt ein im Stil der Woodstock-Ära-Protestsängerinnen.

Einzelne Songs aus dieser Platte herauszupicken, fällt schwer, denn die Qualität ist, so oft auch eine gewisse Gleichförmigkeit angedeutet wird, gleichbleibend gut. Einzig die letzten beiden Tracks stechen ein wenig hervor – „Wilderness“ mit seinem behäbigen, scheinbar ziellosen Aufbau und „Resonance“ mit der kleinen Tempoverschärfung zum Ende hin – doch selbst das sind nur Peanuts. Können 40 Minuten überwiegender Uniformität überzeugen? Im Fall von „Solar Halos“: auf jeden Fall. Zwischen bezaubernden, zu einem gewissen Grad erotischen Vocals und dichtem Stoner-Fuzz punktet das Trio mit seinem Debütalbum ganz locker. Man muss sich bloß fallen lassen, um diese Platte mit allen Sinnen zu genießen – die zarteste Verführung, seit es wüste Karglandschaften gibt.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 31.01.2014
Erhätlich über: Devouter Records (Broken Silence)

Website: www.solarhalos.com
Facebook: www.facebook.com/SolarHalos

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Category: Magazin, Reviews

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