Evergreen Terrace – Dead Horses

| 27. Januar 2014 | 0 Comments

Evergreen Terrace

Wenn die Simpsons-Jünger Evergreen Terrace zum Husarenritt ansetzen, bleibt kein Hühnerauge trocken. Seit knapp 15 Jahren versteht es das Quintett aus Jacksonville, Florida, Metalcore mit melodischem Hardcore und einem Hang zu Experimenten zu vermischen. Nach einer Studioauszeit von vier Jahren, in der man unter anderem den Abgang von Gitarrist und Gründungsmitglied Joshua James verkraften musste, steht nun das sechste Studioalbum in den Startlöchern. „Dead Horses“, die erste Platte für Rise Records, knüpft nahtlos an seiner Vorgänger an und hat in punkto Hitverdächtigkeit rein gar nichts eingebüßt.

Beinahe wirkt es so, als wäre die Zeit stehen geblieben – nicht, dass sich Evergreen Terrace wiederholen würden, aber die US-Amerikaner verstehen es beängstigend perfekt, ihren längst etablierten Stil mit neuen Songs frisch klingen zu lassen, ohne dabei auf gängige Trademarks zu verzichten. Natürlich mit dabei: Hits satt. Erster aus dieser Riege ist „Post Satanic Ritual Baby“, dessen Titel, wie so oft, unpassender und damit irreführender kaum sein könnte. Dieser latente Wahnsinn ist typisch für die Mannen aus Florida – eine Art von Humor, die man nicht immer verstehen muss. Hinter diesem br00talen Song versteckt sich einer der eingängigsten Momente dieser Platte mit Keyboards, Pop-Schlagseite, wütender Percussion im Refrain und breakdownlastigen Strophen – unpackbar heavy.

Wirkliche Ausfälle sucht man vergebens, auch wenn Tracks wie „It’s All Over But The Cryin'“ und „The Fortunate Ones“ die Popcore-Formel an ihre Grenzen treiben. Erst wenn es richtig weh tut – im guten wie im schlechten Sinn, fühlen sich Evergreen Terrace wohl. Abrissbirnen wie „Crows“ und der Punk-Albtraum „Mike Myers Never Runs, But He Always Catches Up“ stehen am anderen Ende der Fahnenstange. „Dead Horses“ zieht sich 34 Minuten lang in alle denkbaren Breiten, reizt das Melodic-Konzept von Evergreen Terrace noch weiter aus und bietet, abgesehen von der abermals viel zu kurzen Spielzeit, ein Plus an hitverdächtigen Tracks. Es darf cheesy sein, es dürfen Moshpits angezündet werden – auch das sechste Studioalbum der US-Amerikaner macht von der ersten bis zur letzten Sekunde Laune.

Wertung: 9/10

Erhältlich ab: 17.01.2014
Erhätlich über: Rise Records (Cargo Records)

Facebook: www.facebook.com/EvergreenTerrace

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Category: Magazin, Reviews

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