Kråke – Conquering Death

| 26. Juni 2012 | 0 Comments

Kråke

Ganze fünf Jahre arbeiteten die Brüder Dreugh und Beist aus dem west-norwegischen Kopervik an ihrem Debütalbum. Als Kråke (dt. ‚Krähe‘) wollten sie die Essenz von atmosphärischem und symphonischen Black Metal einfangen, ganz im Geiste von Dimmu Borgir, Old Man’s Child und Konsorten. Gänzlich ohne externe Unterstützung – Dreugh komponierte sämtliche Songs, spielte sämtliche Instrumente ein, kümmere sich um die Aufnahmen, das Mastering und das Mixen in den Band-eigenen Gainland Studios, Beist war für Gesangs und Lyrics verantwortlich – reflektiert „Conquering Death“ einen finsteren, aussichtslosen Blick auf die Welt, bestimmt von den düsteren Aspekten des Lebens und der unausweichlichen Sicherheit des Todes. Fröhliche Zeitgenossen, diese Norweger.

Nach einem kurzen Intro eröffnet „And A Colder Breed“ den Sturm auf die Bastille der etablierten Symphonic-Black-Mächte. Beists Growls sind kernig und angenehm tief, haben Substanz und eben jene Intensität, um unter die Haut zu gehen. Kombiniert man diese starken Vocals mit sägenden Gitarren, druckvollen Drums und relativ spartanisch, dennoch prominent eingesetzten Keys, kommt ein erster echter Hit heraus, dem weitere folgen. „Ed“ entpuppt sich mit seinen sieben Minuten Spielzeit als schwarzmetallisches Mammut, das die klirrende Gefühlskälte Immortals auf Type O Negative’sche Dringlichkeit treffen lässt. Überhaupt scheint die finstere Erhabenheit der Legenden um den viel zu früh verstorbenen Peter Steele immer wieder durch, beispielsweise im epischen, monumentalen Instrumental „Snowfall“.

Selbst kleinere Längen („Victorius, I“ schwächelt ein wenig, auch „The Great Leviathan“ bietet kaum Neues) stecken Kråke locker weg. Wer einmal die volle symphonische Wucht von „The Gatekeeper“ erfahren hat, bleibt sowieso hängen. Der lange Reifeprozess von „Conquering Death“ hat sich voll und ganz gelohnt, die Beharrlichkeit im Songwriting sorgt für zahlreiche große Momente. Beist und Dreugh verpassen der zuletzt etwas ziellos wirkenden Atmospheric Black Metal-Szene (wahlweise auch Symphonic oder Melodic) dringende Impulse, jagen mit ihrem Debüt Schockwellen durch Norwegen. Sollte der Nachfolger die Klasse der mittlerweile zum Quintett angewachsenen Mannen aus Kopervik bestätigen, könnte man es hier mit künftigen Big Players zu tun haben.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 29.06.2012
Erhätlich über: Indie Recordings (Edel Music Distribution)

Facebook: www.facebook.com/Kraakeofficial

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Category: Magazin, Reviews

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