Hopes Die Last – Trust No One
Bandname, Albumtitel, blutiges (Zombie-?)Artwork und im ersten Song folgt ein emotionstriefender Refrain auf Geschrei. Und immer schön die Haare ins Gesicht. Die Indizien lassen vermuten, dass Hopes Die Last einfach eine weitere britische Screamo-Band sind. Aber der erste Eindruck täuscht, „Trust No One“ hat zum Glück ein bisschen mehr auf dem Kasten. Verschiedenste Elemente fließen in Songs ein, die mal mehr, mal weniger vom üblichen Screamo-Schema abweichen. Ach ja, und die Band kommt aus Italien.
Wobei ja außerdem prinzipiell nichts Schlechtes daran ist, wenn man ein gutes Album zwischen Metalcore und Post-Hardcore aufnimmt. „Life After Me After You“ etwa vereint alle guten Eigenschaften, die dafür gesorgt haben, dass Bands wie Our Last Night oder Escape The Fate populär geworden sind. Schnelle Drums, dezent schief gespielte, aber druckvolle Gitarren und ein Vocals-Duo, das seine Sache mehr als gut macht. Und natürlich ist der clean gesungene Refrain sofort ein echter Ohrwurm, ganz wie es sich gehört. In die selbe Kerbe schlägt auch „Bill’s Got Only A Pair Of Queens“, das eine Spur langsamer daherkommt und dadurch sogar noch moshbarer wird.
Überraschungen warten aber an anderer Stelle. So handelt es sich bei „Firework“ tatsächlich um ein Cover der Sonnenschein-Königin Katy Perry. Wobei, zumindest in den Strophen bleibt nicht viel vom Originalmaterial übrig. Und Hopes Die Last zeigen hiermit, dass der Song auch als Metal-Nummer ziemlich gut funktioniert. Bei „Keep Your Hands Off“ hat man sich wohl das letzte Album von ein paar Veteranen zum Vorbild genommen. Dubstep lässt grüßen, wobei hier im Refrain vielleicht etwas zu sehr auf die Schmalzdrüse gedrückt wird. Und „Sidney Shown“ oder „Unleash Hell“ klingen stellenweise so sehr nach letlive., dass man fürchten muss, hier wurde im großen Stil geklaut. Trotzdem oder gerade deswegen die Albumhighlights, auch wegen der überraschenden Elektroelemente, die in „Unleash Hell“ plötzlich auftauchen. Fazit: „Trust No One“ ist sicher keine Offenbarung, aber eine feine screamobasierte Platte mit astreiner Produktion.
Wertung: 7/10
Erhältlich ab: 17.02.2012
Erhältlich über: Victory Records (Soulfood Music)
Facebook: www.facebook.com/hopesdielastofficial
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