Samsara Joyride – The Subtle And The Dense

| 21. Februar 2024 | 0 Comments
Samsara Joyride

(c) Lucas Batliner

Was so eine Wohnzimmer-Jam-Sessions alles bewirken kann, zeigen Samsara Joyride. Anfang 2020 spielten die Musiker gemeinsam im 17. Wiener Bezirk und veröffentlichten eine heim-produzierte EP, nun sind sie als Band unterwegs, die sich etwas klassischeren Rock-Klängen mit Psych-, Space-, Blues-, Desert- und Stoner-Einschlag widmet. Für ihr bereits zweites Album „The Subtle And The Dense“ diente eine Live-Recording-Sessions zwischen Vintage-Equipment und digitaler Recording-Technik als Grundlage, in weiterer Folge ergänzt und nun auf 46 Minuten kondensiert.

Ein eröffnender Doppelschlag macht schnell klar, wohin die Reise geht. Das zweiteilige „I Won’t Sign“ schafft den nötigen Freiraum für den wunderbar eigenwilligen, gerne mal experimentellen Sound des Quartetts aus der Hauptstadt. Kraftvolle, sehnsüchtig angehauchte Vocals suchen und finden, während rundherum gewaltige Gitarrenwände alles in die Knie zwingen. Ihre ganze Klasse entfalten Samsara Joyride aber erst in den vermeintlichen Zwischentönen, in den instrumentalen Passagen, die zwischen filigraner Aufbauarbeit und ausufernden Soli pendeln. Der schroffe, ausgedehnte zweite Abschnitt dockt über weite Strecken sogar komplett in Wüsten-Sphären an.

Weit über neun Minuten nimmt sich „Who Tells The Story“ Zeit, um seine Geschichte zu erzählen – no na ned. Der anfangs ruhige Grundtenor mit bluesig-psychedelischer Note geht unter die Haut, während der Song auf Raten wächst und gedeiht. Obwohl sich Samsara Joyride immer wieder in bezaubernden instrumentalen Einschüben verlieren, tritt der angenehm ungezwungene Charme dieses Kleinods wiederholt in den Vordergrund. Die nicht minder bewegenden Backings von Laura Fichtenkamm sind das I-Tüpfelchen dieser Reise durch Raum und Zeit. „Safe & Sound“ beschließt hingegen mit einem deutlichen Retro-Rock-Bekenntnis, feinsinnigen 70s-Vibes und grandios zueinanderfindenden Stimmen – fast aus dem Rahmen fallend und eigentlich doch nicht.

„The Subtle And The Dense“ ist eine jener Platten, auf die man sich erst einlassen muss, die allerdings jeglichen Einsatz und alles Interesse doppelt und dreifach entlohnen. Anders gesagt: In diesen Songs steckt so viel Musikalität und Liebe zum Detail, dass einem beinahe Angst und Bange wird. Das Herz für Blues schlägt laut, ebenso für allerlei Vintage-Klänge. Und dann ist da noch dieses omnipräsente spontane Momentum einer Band, die sich musikalisch mit wachsender Begeisterung tragen lässt, zu alten und zu neuen Ufern. „The Subtle And The Dense“ lädt zu allerlei Entdeckungen ein, und man ist liebend gerne live dabei.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 23.02.2024
Erhältlich über: Tonzonen Records (Soulfood Music)

Facebook: www.facebook.com/samsarajoyride

Teile diesen Artikel

Tags: , , , , , ,

Category: Local Bands, Magazin, Reviews

Demonic-Nights.at - AKTUELLES