Monkey3 – Welcome To The Machine

| 19. Februar 2024 | 0 Comments
Monkey3

(c) Giuseppe Aufiero

Nur wenige Bands schaffen es, ohne Worte so konkrete Bilder zu erzeugen wie Monkey3. Das Schweizer Trio ist mittlerweile seit über zwei Jahrzehnten in rein instrumentalen Gefilden unterwegs, unter anderem von Psych, Prog, Space und Kraut beflügelt, und setzt dabei Storytelling-Maßstäbe. Für ihr erstes reguläres Studioalbum seit geraumer Zeit ließ man sich unter anderem von Sci-Fi- und Tech-Streifen wie „2001“ und „Matrix“ inspirieren. „Welcome To The Machine“ beleuchtet das Spannungsverhältnis und den wohl unvermeidbaren Kampf zwischen Mensch und Maschine.

Den Auftakt macht „Ignition“, mit seinen zehneinhalb Minuten tatsächlich nicht der längste Song. Bereits hier können Monkey3 ihre ganze Songwriting-Klasse abrufen und bauen den Song langsam, behutsam und betont vorsichtig auf. Wenn sich dann aus dem gefühlten Nirgendwo ein imaginärer Schalter umlegt, gibt es kein Halten mehr. Beißende Heavyness und geballte Fäuste, von leicht mystischen Tönen unterwandert, treiben das Geschehen an. Und doch ist die plötzliche Ruhe, die ominöse Suche nach dem maschinellen Sinn, das echte Highlight. In diesen Zwischentönen üben die Schweizer den Aufbau beklemmender Atmosphäre und landen auf diese Weise einen packenden Volltreffer, der sich in einen virtuosen Schluss entlädt.

„Rackman“ fällt im Vergleich dazu fast schon kurz und kompakt aus, ist aber alles anders als leichte Kost. Eine gewisse unbequeme Stimmung liegt über diesem Siebenminüter, dem Ausbruch nahe und doch in seinem psychedelisch-spacigen Muster konstant ruhend. Auch das ist eine Stärke des Trios, dieses Spiel mit endlosen Weiten, dem aus dem Nichts ein entfesselter Höhepunkt zugedacht wird – pulsierend, impulsiv und leidenschaftlich. Auch „Kali Yuga“ liebt diese Zwischenwelten, gibt sich massiv und zurückgenommen zugleich. Soundtrack-artige Sphären bauen kleine Klangwälle auf, treiben die Spannung bis zum Siedepunkt und tauchen plötzlich ab.

Obwohl sich Monkey3 nur langsam, oberflächlich behäbig anmutend, aus diesen Zwischen- und Scheinwelten erheben, haftet dem Weg zur Eruption etwas Magisches und Faszinierendes an. „Welcome To The Machine“ hievt den Spannungsaufbau auf ein neues Niveau, stellt die unterschiedlichen Einflüsse um einiges breiter auf und findet neue, kreative Wege der Entfesslung. Zudem schaffen es die Schweizer gekonnt, das eigentümliche wie mitreißende Tech- und Science-Fiction-Leitmotiv zu vertonen, ohne darüber große Worte zu verlieren. Wenig überraschend trumpfen Monkey3 ein weiteres Mal und ziehen in ihren ureigenen Bann.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 23.02.2024
Erhältlich über: Napalm Records (SPV)

Website: www.monkey3official.com
Facebook: www.facebook.com/monkey3band

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Category: Magazin, Reviews

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