Monkey3 – The 5th Sun

| 24. Oktober 2013 | 0 Comments

Monkey 3

Nichts für Mathematiker: Monkey3 kommen aus der Schweiz und sind eigentlich zu viert, veröffentlichen ein Album mit dem Titel „The 5th Sun“, obwohl es ‚erst‘ ihre vierte Platte ist. Tatsächlich Zählbahres bieten die Eidgenossen jedoch mit ihrer Musik. Ihr instrumentaler Rock bewegt sich irgendwo zwischen alter Prog-Schule, Krautrock, einer Prise Post und Psychedelia Marke My Sleeping Karma. Das klingt nach viel, das ist viel – viel zu gut nämlich, um diese Platte zu ignorieren.

Sollte sich nach all diesen Zahlen- und Wortspielen die sprichwörtliche Spreu immer noch nicht vom Weizen getrennt haben, so helfen die Schweizer nun selbst nach. Der Opener „Icarus“ kratzt gleich mal an der 15-Minuten-Marke – eine echte Herausforderung für die Kondition eines jeden Prog-Fans, die derlei Ergüsse eigentlich gewöhnt sein müssten. Es ist ein Aufgalopp in mehreren Kapiteln, die sich durch verschiedene Zäsuren leicht unterteilen lassen und Neu! unter anderem auf die bereits erwähnten My Sleeping Karma treffen lassen. Besonders attraktiv fällt die Mischung aus kühler, post-urbaner Instrumentalmagie und nachdenklichem Finale aus, Weltschmerz inklusive.

Hinter diesem durchaus eindrucksvollen Monster gibt es noch viel mehr zu entdecken; beispielsweise das knüppelharte „Once We Were…“, einen beinahe metallischen Exkurs mit dezent eingesetzten, verschleppten Samples sowie arabesk angehauchtem Mittelteil. Bei Arabeske denkt man ein wenig an Led Zeppelin und „Kashmir“ – davon und von „In My Time Of Dying“ gibt es, über das gesamte Album verteilt, gewisse Versatzstücke zu entdecken. Monkey3 kleiden Blues und Bombast in schroffe Arrangements, mühsamen Aufgalopp und multiplen Explosionen.

Vor allem aber ist „The 5th Sun“ ein Album, das sehr spät, erst über Umwege einigermaßen zu zünden vermag. Gerade der ellenlange, überdimensionierte Opener fasziniert, auch sonst gibt es kaum echte Schwachstellen – einzig der entsprechende Wow-Effekt, der aus einer sehr guten Platte ein Monster macht, fehlt. Dennoch wird der vierte Longplayer von Monkey3 viele faszinierende Stunden mit sich bringen, denn was die Schweizer hier aufziehen, ist eine Zeitreise durch vier Dekaden progressiv angehauchte Rockmusik.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 25.10.2013
Erhätlich über: Napalm Records (Universal Music)

Website: www.monkeythree.com
Facebook: www.facebook.com/monkey3band

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Category: Magazin, Reviews

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