tuXedo – Flowerfield Melodies

| 23. Oktober 2013 | 0 Comments

tuXedo

Irgendwie muss man sie ja lieb haben. Sechs Mattighofener stellen sich in Tracht auf die Bühne und zerlegen diese mit einem Sound, den sie passend „Austrian Alpencore“ nennen. tuXedo machen keinen Hehl daraus, dass sie sich kein bisschen für philosophischen Diskurs oder erneuerbare Energie interessieren. Stattdessen fährt man ein unter Hochspannung stehendes Brett auf, das sich irgendwo zwischen Metalcore, Thrash und Nu Metal platziert. Nach zwei EPs ist man bei Massacre Records untergekommen, wo nun das Debütalbum „Flowerfield Melodies“ erscheint.

Blumiger Albumtitel, Tracht und ein tiefer Ausschnitt auf dem Cover – man könnte beinahe meinen, dass sich tuXedo selbst nicht allzu ernst nehmen. Das tun sie auch nicht, was nur selten stört. Der Bonus-Track „Self Polka“ passt irgendwie ins Bild und ist eben genau das, ein Bonus-Track. Geschickt umschiffen die Mattighofener sämtliche Peinlichkeiten, zu denen auch ein Cover des „Baywatch“-Titelsongs „I’m Always Here“ hätte gehören können. Der metallisierte, pardon, Wellenbrecher erhebt keine großen Ansprüche, in irgendeiner Form clever zu sein, macht aber Laune und lässt sich stets mitbrüllen.

Man merkt bereits: „Flowerfield Melodies“ ist ein Partyalbum mit gleich drei Vokalisten und fettem Percussion-Einsatz, wie man ihn von Slipknot oder Kontrust kennt. Weitere Gemeinsamkeiten mit diesen beiden Bands bestehen bestenfalls rudimentär. tuXedo verstehen es ebenfalls, sämtliche Bühnen in Schutt und Asche zu legen. Zu den Hits dieser Platte zählt auf jeden Fall „Social Scum“, ein verhältnismäßig klassischer Trashcore-Track, ausgestattet mit tanzbaren Drums und großartigen Gang-Vocals, die man so am ehesten von Evergreen Terrace kennt. Weitere Favoriten sind schnell gefunden: das brutale „World Of Deadhearted“, die fiese Attacke mit Namen „Self Absorbed Folk“ und das rasende „Fight“ – durch die Bank Songs, die bereits seit geraumer Zeit zum Live-Repertoire des Sextetts zählen und in ersten Versionen auf der EP „Fight“ enthalten waren.

tuXedo mögen einiges an altem Material verwenden, zäh oder gar langweilig wird es – abgesehen vom abschließenden Alibi-Instrumental „Dying Sheep“ – nicht. „Flowerfield Melodies“ ist eine wuchtige und verdammt gut gemachte Partyplatte, die natürlich auch in den eigenen vier Wänden funktioniert, vor allem aber nach dem dazugehörigen Live-Erlebnis schreit. Passend dazu gibt es am 26. Oktober eine Release-Party in Mattighofen, bei der unter anderem Mosfet und Proll Guns für tatkräftige Unterstützung auf der Bühne sorgen werden.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 25.10.2013
Erhätlich über: Massacre Records (Soulfood Music)

Website: www.tuxedo.at
Facebook: www.facebook.com/tuxedometal

Teile diesen Artikel

Tags: , , , , , , , , ,

Category: Local Bands, Magazin, Reviews

Demonic-Nights.at - AKTUELLES