Darkest Hour – Perpetual | Terminal

| 18. Februar 2024 | 0 Comments
Darkest Hour

(c) Mary Lou Larson

Seit bald drei Jahrzehnten halten Darkest Hour die Fahne von US-Metalcore und -Melodic Death Metal hoch. Lange Zeit auf der Erfolgswelle mitschwimmend und doch etwas in der zweiten Reihe versteckt, entwickelte sich das Quintett aus Washington D.C. laufend weiter und war zuletzt stärker denn je in klassischeren melodischen Death-Thrash-Gefilden zuhause. Auf ihrem zehnten Studioalbum wird erstmals der 2021 eingestiegene Lead-Gitarrist Nico Santora vorstellig. „Perpetual | Terminal“, zugleich erstes Album für die neue Heimat MNRK, bewegt sich einmal mehr geschickt zwischen Core und Metal.

Dass man rein gar nichts verlernt hat, zeigt bereits der überlebensgroße Doppelschlag zu Beginn. Im Titelsong „Perpetual | Terminal“, der sich vorsichtig aus einer Art Fanfare erhebt, setzt es feiste Muskelspiele an Göteborger Grenze zwischen Metal und Moderne, von Gründungsmitglied John Henry mit wachsender Begeisterung zerbrüllt. Mehrere kleinere Häutungen, überdimensionale Spannungsbögen und dicke Hooks statten dieses Epos aus. Das vergleichsweise kurze, dafür knackige „Societal Bile“ geht dafür sofort nach vorne mit hohem Tempo und wütendem Death-Thrash-Hackbrett. Die forsche, dreckige Präsentation macht Laune und erinnert im besten Sinne an die wüsten Anfangstage.

Tatsächlich ist dieses Album ein einziger großer Siegeszug geworden. Das noch kürzere „My Only Regret“ braucht nur etwas über zwei Minuten, um alles niederzureißen, findet aber auch Platz für ein hochmelodisches Solo. Der mörderische, martialische Groove von „The Nihilist Undone“ drückt mit wachsender Begeisterung auf die Kniescheiben und öffnet sich doch im richtigen Moment für hymnische Magie. Und dann ist da noch „Goddess Of War, Give Me Something To Die For“, das zweite Epos, das nach einem langen Akustik-Intro auf majestätischen Schwingen die Finalität ansteuert und hymnische Schwere gekonnt mit forschen Nackenschlägen abwechselt.

Souverän abgeliefert und selbst nach der stattlichen Wartezeit von sieben Jahren seit dem letzten Album so frisch und dynamisch wie eh und je: Darkest Hour scheinen, wie guter Wein, immer besser zu werden und kratzen am absoluten Überalbum. Sound und Songwriting stimmen, die Mischung aus derben Nackenschlägen und überdimensionalen Hymnen macht Laune. Zwar weist „Perpetual | Terminal“ mittendrin die eine oder andere unspektakuläre Länge auf, doch wenn alles passt, bleiben die US-Amerikaner unerreicht. Dennoch klang das Quintett selten so frisch und wuchtig – ein mächtiges Lebenszeichen mit gewaltigem Suchtpotenzial.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 23.02.2024
Erhältlich über: MNRK Heavy (SPV)

Facebook: www.facebook.com/DarkestHourDudes

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Category: Magazin, Reviews

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