Kill Division – Peace Through Tyranny

| 12. September 2022 | 0 Comments
Kill Division

(c) Deidra Kling

Grindcore reißt Grenzen ein, so das Motto von Kill Division – übrigens nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen niederländischen Band um (ehemalige) Mitglieder von Legion Of The Damned und God Dethroned, die 2013 ein Album veröffentlichte und kurze Zeit später von der Bildfläche verschwand. Prominenz steckt allerdings auch hinter diesem Quartett, darunter Megadeth-Schlagzeuger Dirk Verbeuren und Gruesome-Gitarrist Gus Rios. Das Mantra steckt bereits im Namen – man möchte jegliche Grenzen und Ausgrenzungen einreißen. „Peace Through Tyranny“ macht es in elf Kapiteln vor.

Brutale, gelegentlich mit Deathgrind flirtende Action zerlegt alles. „Thin The Herd“ erinnert an gemächlichere Napalm Death und übt gewaltigen Druck aus. Bleierne Schwere, schemenhafter Groove und komprimierte Bosheit kollidieren mit seltsamen Vocal-Samples, dann wird die Angelegenheit immer schneller und wütender. Im Vergleich dazu gibt sich „Hatred Inspired“ eine ganze Schippe diekter und kantiger, wirkt missmutig bis boshaft. Kill Division kotzen sich mit klassischen Genre-Mitteln aus.

Die zweite Albumhälfte lebt von kurzen, wütenden Nackenschlägen, darunter „Walking Dead“ und „Cultists“. Ohne Umschweife, ohne Beschönigungen wird das Gaspedal durchgetreten, wobei gerade Verbeuren sein Kit einmal mehr mit ausgesuchter Leidenschaft verdreschen darf. Etwas abwechslungsreicher, zuweilen durchaus manisch gibt sich „Surrounded By Filth“. Was wie ein charakteristischer Grind-Husarenritt loslegt, erfährt in der zweiten Hälfte minimalistische Metamorphosen – einfach, aber sehr effektiv.

Nach knapp 24 Minuten ist auch schon wieder (viel zu schnell) Schluss. „Peace Through Tyranny“ erfindet das Genre-Rad nicht neu, macht aber alles richtig. Dicke Abrissbirnen treffen auf schwerfällige Bleibatzen, die Produktion ist wunderbar ruppig, die Präsentation macht von vorne bis hinten Laune. Wunderdinge darf man sich von Kill Division nicht erwarten, ihr Einstand ist dafür mehr als unterhaltsam und spielt die Klasse der Individualisten als kompromisslose, bissige Einheit geschickt aus.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 16.09.2022
Erhältlich über: Redefining Darkness Records

Facebook: www.facebook.com/killdivisiongrind

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Category: Magazin, Reviews

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