Miseration – Black Miracles And Dark Wonders

| 18. April 2022 | 0 Comments
Miseration

(c) Patric Ullaeus

Zwei Melodic-Death-Metal-Veteranen kehren nach zehn Jahren zurück. Zwischen 2006 und 2012 veröffentlichten Miseration drei knackige Alben, dann war plötzlich Schluss. Die diversen anderen Bands von Christian Älvestam und Jani Stefanović – unter anderem Scar Symmetry, Cipher System oder Solution .45 – verlangten mehr Aufmerksamkeit. Den Nachfolger von „Tragedy Has Spoken“ nahm das Duo über vier Jahre immer wieder zwischendurch auf. „Black Miracles And Dark Wonders“ zeigt die Schweden nun in gewohnt bestechender Form.

Eine reine Melodic-Death-Band waren Miseration noch nie, doch rückt der eingängigere Aspekt noch stärker in den Hintergrund. Begleitet von Mythen und religiösen sowie kultischen Geschichten, schraubt das Duo den Härteanteil deutlich nach oben. Das eröffnende „The Seal Of The Eight-Pointed Star“ zeigt deutlich, wohin die Reise gehen soll. Brütende Härte, melodische bis symphonische Untertöne im Hintergrund, dazu dezente Blackened-Vibes drängen den Sound in eine spürbar aggressivere Richtung. Eine kräftige Portion Abgründigkeit schwingt nahezu konstant mit, zugleich unterstreichen infernale Fanfaren das bedrohliche Geschehen.

„Fed By Fire/Led By Blood“ braucht eine ganze Weile, bis es in den Track hineinfindet. Auch hier schwingt verwaschener Bombast mit, ein spürbarer Hang zu roher Aggression, aber auch jener Klargesang, für den man Älvestam kennt und liebt. Seine kraftvolle Stimme setzt er auf dieser Platte deutlich seltener auf diese Weise ein, was jedoch prima funktioniert. Im finalen Höhepunkt „Connector Of The Nine Worlds“, das sieben Minuten lang ausrastet, wird ein solcher Abschnitt zum sprichwörtlichen Auge des Hurrikans, ein Lichtblick mitten im Chaos. Die wiederholte Eskalation, gepaart mit feinen melodischen Momenten, bleibt hängen.

Die Wolken verfinstern sich, der Härtegrad schießt in die Höhe: Miseration verabschieden sich zwar nicht komplett von ihren Melodic-Death-Wurzeln, doch bleibt derlei Eingängigkeit nur mehr eine Zutat von vielen. Infernale Schwere erhält stattdessen eine deutlich prominentere Rolle und sorgt für ein um Welten aggressiveres Album. „Black Miracles And Dark Wonders“ ist gewiss die bislang anspruchsvollste Platte des Duos, zugleich aber auch verdammt gut – eine gekonnte Entwicklung, für die sich jegliche Wartezeit locker bezahlt macht.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 22.04.2022
Erhältlich über: Massacre Records (Soulfood Music)

Facebook: www.facebook.com/miseration.official

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Category: Magazin, Reviews

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