Unleashed – No Sign Of Life

| 22. Dezember 2021 | 0 Comments
Unleashed

(c) Jens Rydén

Die ewigen, unkaputtbaren Unleashed reiten wieder, eine der ältesten aktiven Death-Metal-Bands der Welt und doch weit weg vom Altenteil. Johnny Hedlund und Konsorten grüßen Odin und klingen dabei agiler denn je, auch nach über drei Jahrzehnten im Geschäft. Mittlerweile gibt es das bereits 14. Studioalbum der Schweden, die nach wie vor mit kompromissloser Qualität vorangehen und alles zerlegen, was sich in den Weg der alten Schule stellt. „No Sign Of Life“ grüßt einmal mehr die versammelte Wikingerhorde.

Zu Beginn überraschen die Schweden allerdings mit druckvollem Death’n’Roll. „The King Lost His Crown“ explodiert geradezu punkig aus den Boxen und reißt alles nieder, was sich in den Weg stellt. Die Trademarks sind da, die frontale Angriffslust überrascht dennoch – eine kleine, gekonnte Variation eines vertrauten Motivs. Das folgende „The Shepherd Has Left His Flock“ hängt sich dran. Abermals regiert ein wenig Angriffslust in bester Entombed-Manier, wie eine knappe Verbeugung vor dem viel zu früh verstorbenen Weggefährten LG Petrov. Mit dem ranzigen „Where Can You Flee?“ geht es allerdings schnell in klassischere, unpolierte Old-School-Gefilde. Das Rad darf in dieser Episode Rad bleiben; Hauptsache, es kracht.

Je länger dieses Album dauert, desto stärker verlassen sich Unleashed auf ihren ureigenen Sound mit kleinen, geschickten Variationen. So spielt „Midgard Warriors For Life“ geschickt mit einer gewissen manischen Energie, so ominös wie verführerisch. Dieser feine Anflug von Bedrohlichkeit gehört dazu, wie auch das rasende Gitarrensolo am Höhepunkt. Hingegen entpuppt sich „It Is Finished“ als klassischer Stomper, dessen Bosheit bereits in den 90ern prima funktioniert hätte. Odin und Konsorten lassen grüßen, natürlich auch im ruppigen „Tyr Wields The Sword“ oder dem schwerfälligen „You Are The Warrior!“, das kurzzeitig mit Death-Doom-Ideen flirtet.

Insgesamt klingen Unleashed aber wie … Unleashed. Damit sei keinesfalls gesagt, sie würden auf der Stelle treten, doch erfüllt das 14. Studioalbum sämtliche Erwartungen. Große Bewegungen braucht es bei den schwedischen Death-Metal-Urgesteinen aber auch nicht, die Kost ist stark wie immer. Mit den beiden Death’n’Roll-Exkursen zu Beginn und einer kurzen doomigen Episode zwischendurch setzt „No Sign Of Life“ gekonnte Duftmarken. Rundherum regiert die alte Schule mit eiserner Faust. Auf Unleashed ist und bleibt Verlass.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 12.11.2021
Erhältlich über: Napalm Records (Universal Music)

Website: www.unleashed.se
Facebook: www.facebook.com/unleashed

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Category: Magazin, Reviews

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