Killing – Face The Madness

| 13. August 2021 | 0 Comments
Killing

(c) Camilla Lundbye

Einfach mal mit Anlauf auf die Kacke hauen, das scheint das Mantra von Killing zu sein. Die Dänen mit dem recht deutlichen Namen spielen bereits seit knapp acht Jahren zusammen, verbrachten ihre Anfänge allerdings vornehmlich auf der Bühne, bevor 2018 eine erste EP erschien. Zu hören gab (und gibt) es Thrash der alten Bay-Area-Schule, hörbar von den Anfängen von Metallica, Slayer, Exodus und Death Angel inspiriert. Nun steht das Debütalbum „Face The Madness“ ins Haus.

Das eröffnende „Kill Everyone“ macht in gut zwei Minuten einfach alles flach, was sich in den Weg stellt. Rasmus Soelberg bemüht einen schrillen Araya-Schrei, dann überholt sich die Band selbst mit purer Aggression, rasender Geschwindigkeit und einem entsprechend abgedrehten Gitarrensolo. Das anschließende „Before Violence Strikes“ wirkt dagegen fast schon handzahm und bringt etwas mehr Dynamik in den Sound ein. Auffällig ist die Bosheit, mit der die Dänen den Track durchdrücken, hörbar in der Ursuppe aus Thrash, Punk, NWOBHM und sogar Proto-Black-Metal schwimmend.

Je länger die Platte dauert, desto mehr wagen Killing. Ihr „Straight Out Of Kattegat“ ist lang, schroff und finster, allerdings Thrash durch und durch. Soelbergs knurrt und geifert wie von einem anderen Stern, die angedeuteten Midtempo-Passagen unterhalten. In punkto Dynamik toppt das einzig der Rausschmeißer „Killed In Action“, ein knapp siebenminütiges Lehrstück in Sachen Groove und Thrash-Melodik. Das Quartett nimmt das Tempo heraus, bemüht sich um bleierne Schwere und Bosheit. Für diese übersichtliche Idee hätten ein bis zwei Minuten weniger auch gereicht, spannend ist die Angelegenheit dennoch. Wie es noch besser geht, zeigt „Don’t Get Mad, Get Evil“ – ausdauernd, wechselhaft, wuchtig und in den richtigen Momenten explosiv.

Wer rauen, ungeschliffenen Proto-Thrash mag, wird „Face The Madness“ lieben. An Rasmus Soelberg ist ein Black-Metal-Vokalist verlorengegangen, was nach kurzer Eingewöhnung aber auch in diesem Kontext prima funktioniert. Zumeist schlagen Killing ein forsches, kompromissloses Tempo an und drängen nach vorne. Für dynamische Abwechslung ist gesorgt, ebenso für etwas Beton und Galle. Die hier zelebrierten Wurzeln des Genres mit einer kräftigen Portion Venom obendrauf machen Bock auf mehr.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 13.08.2021
Erhältlich über: Mighty Music / Target Records (SPV)

Facebook: www.facebook.com/killingthrash

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Category: Magazin, Reviews

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