Juke Cove – Remedy

| 4. Mai 2021 | 0 Comments
Juke Cove

(c) Juke Cove

Juke Cove befassen sich mit den großen Fragen des Lebens und entwerfen ein passend großes Klangbild dafür. Das Trio aus Leipzig gibt’s erst seit drei Jahren, allerdings steht bereits das zweite Album zwischen Stoner, Doom und Heavy Psych an. Dieses wurde bereits im Sommer 2020 aufgenommen und von Haldor Grunberg gemischt und gemastert, der für seine Arbeit mit Bands wie Behemoth und Weedpecker bekannt ist. Auf diesem Weg kamen Juke Cove zu Interstellar Smoke Records, wo „Remedy“ nun digital und im Juni auf Vinyl erscheint.

Über den Opener „Arise“, das sich mit einer Prophezeihung des Untergangs auseinandersetzt, hangelt sich das Trio in diese Platte, schön wuchtig und spielfreudig. Beißende Heavyness trifft auf feinsinnige Zwischenspiele, mal trippy und psychedelisch, dann wieder von bleierner Schwere umgeben. Gesang ist bei Juke Cove hingegen optional, wird im folgenden „Swirl“ wie ein zusätzliches Instrument eingesetzt. Der ätherische Part in der Mitte unterstreicht die leicht entrückte Eigenwilligkeit, nur um schließlich geradezu bellend und wütend zu werden, wenn der Track zum Schluss noch einmal abhebt.

Die Kunst des musikalischen Wechselbads der Gefühle beherrschen die Leipziger so früh in ihrer Karriere bereits gar exzellent. Ihr Songwriting-Ansatz gibt sich monolithisch und verspielt zugleich, siehe und höre „Adrift“. Die paar Vocal-Samples im letzten Drittel fremdeln ein wenig, rundherum fühlt man sich zu einer monströsen Jam-Session mit Elder und Yawning Man eingeladen. Und selbst diese Referenzen greifen ob der sympathischen Eigenwilligkeit zu kurz, wenn beispielsweise der ellenlange Titeltrack zwischen Dampfwalze, doomiger Psych-Schwere und metallischen Stoner-Punk-Riffs pendelt.

Und so weiß man nie exakt, wohin Juke Cove mit ihren sechs neuen Songs führen, selbst wenn man diese schon ein paar Mal gehört hat. „Remedy“ trägt etwas Spontanes und Unvorhersehbares in sich, wiewohl die clevere, durchdachte Struktur stets erkennbar bleibt. Die drei Leipziger schreiben Songs über eine ungewisse Zeit, über sich rapide ändernde Zustände, über das Verlorengehen in einer immer wilder werdenden Welt; abstrakt und doch so ansprechend. Gepaart mit einem wuchtigen und dennoch detaillreichen Sound entpuppt sich die zweite Platte Juke Coves schnell als bekömmlicher Volltreffer mit einer angenehm gesunden Portion Dauerwahnsinn.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 05.05.2021
Erhältlich über: Interstellar Smoke Records

Facebook: www.facebook.com/jukecove

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Category: Magazin, Reviews

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