Trope – Eleutheromania

| 29. März 2021 | 0 Comments
Trope

(c) Trope

Eine Band aus Hollywood, die sich Trope nennt – das hat auf jeden Fall Stil. Das US-Quintett um Sängerin Diana Studenberg ist seit 2016 gemeinsam unterwegs und spielt düsteren Alternative Rock mit 90s-Schlagseite und progressivem Anspruch, der sie unter anderem bereits auf gemeinsame Bühnen mit King’s X und The Cult brachte. Nun wagen Trope den ganz großen Wurf und präsentieren ihr Debütalbum. „Eleutheromania“ beschreibt das große Verlangen nach bzw. eine Obsession mit Freiheit und zeigt passenderweise eine Band, die sich souverän frei spielt.

Das eröffnende „Lambs“ bringt die eingängige Eigenwilligkeit Tropes prima auf den Punkt. Studenbergs klarer, kraftvoller Gesang trifft auf 90s-Schwerfälligkeit mit kräftiger Tool-Schlagseite (der Übergang in den Hauptteil ist wie aus dem Lehrbuch), im Finale explodiert die Band geradezu mit schierer Wucht. Davon serviert „Pareidolia“ mehr, wenngleich deutlich frontaler vorgetragen. Am Scheideweg zu metallischer Härte packt das Quintett beschwörende Klänge und ungezügelte Intensität aus, begleitet von hohem Anspruch und verstörenden, proggigen Flächen. Und das in unter 200 Sekunden – ungewöhnlich und doch irgendwie charmant.

Etwas schwieriger gestaltet sich da schon „Shout“, das Tears For Fears-Cover. Die Gesangsperformance ist tadellos, die Präsentation gelungen, und doch fühlt man sich ein wenig an die jüngste Disturbed’sche Radioformel erinnert. Wie man mit ruhigeren Momenten umgeht, zeigt unter anderem der Rausschmeißer „Seasons Change“ – ebenfalls recht eingängig angelegt und mit Airplay-Potenzial gesegnet, aber auch ein komplett eigenes Ding. „Plateau“ spielt hingegen mit urtypischen Alternative-Rock-Mustern zwischen himmlischer Flyleaf-Eingängigkeit und bleierner Schwere. Hier fühlen sich Trope hörbar wohl.

Somit klingt „Eleutheromania“ ein wenig retro und doch herrlich frisch, serviert einen ungewöhnlichen Spagat hochbekömmlicher Natur. In aller Kürze spazieren Trope durch ihren Alternative-Mikrokosmos mit deutlicher 90s-Schlagseite und haben hörbar Spaß am sorgsam aufbereiteten Wahnsinn. Mehrere kleine Hits, ein etwas ernüchterndes Cover und richtig starke Atmosphäre zwischen cleveren Arrangements und einer starken Sängerin unterhalten, nicht mehr und nicht weniger. Das Quintett aus Hollywood debütiert kurzweilig und empfiehlt sich für höhere Weihen.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 31.03.2021
Erhältlich über: Beats Mee Records

Website: www.tropetheband.com
Facebook: www.facebook.com/TropeBand

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Category: Magazin, Reviews

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