Haunt – Mind Freeze

| 8. Januar 2020 | 0 Comments
Haunt

(c) Daniel Prakopcyk

Quasi im Dauerlauf konnten sich Haunt als neue Leithammel im klassischen Metal-Bereich etablieren. Ihr Sound ist stark vom Übergang der 70er zu den 80ern beeinflusst und spielt vornehmlich mit NWOBHM-Referenzen, von etwas Hard Rock begleitet. Das Quartett aus Fresno in Kalifornien zeigt sich zudem überaus kreativ und hat nur sieben Monate nach „If Icarus Could Fly“ mit „Mind Freeze“ bereits das dritte Studioalbum am Start. Ein Schnellschuss klingt allerdings definitiv anders.

Der Titelsong macht eindrucksvoll vor, warum Haunt so spannend sind. Furztrockener Metal, feinsinnige Melodien – ausnahmsweise werden 80s-Synths hinzugenommen, die allerdings alles andere als cheesy klingen – und Trevor William Churchs dezent leidender Gesang ergeben zusammen eine herrliche Midtempo-Hymne mit großem Drama. Längst konnte der Beastmaker-Mastermind seinen ursprünglichen Solo-Nebenschauplatz zum Powerhouse ausbauen, das den anderen Projekten in nichts nachsteht. Wie sich die Riffs und Melodiebögen immer wieder aufs Neue aus dem Arrangement schälen, sorgt für Verzückung.

Was Haunt ebenfalls hervorragend beherrschen, sind verspielte Uptempo-Tracks mit rasender Energie und NWOBHM-Ursuppe als Fundament. Bei „On The Stage“ ist der Name Programm, der potenzielle Bühnenkracher geht direkt nach vorne und verbreitet so etwas wie Feierstimmung, während „Hearts On Fire“ sogar einen Hauch dessen mitnimmt, was sich in den frühen 80ern zu Thrash Metal entwickeln sollte – übrigens auch in „Fight Or Flight“ prima ausgeprägt. Das ultraeingängige „Have No Fear“ und das nicht minder charmante „Light The Beacon“ punkten hingegen mit so etwas wie Crossover-Potenzial – reduzierte Dampfhämmer im besten Sinne.

Mit neuen Entwicklungen gehen Haunt sparsam um – der Synthi-Einsatz im Titelsong bleibt das Höchste der Gefühle – und doch passt diese Herangehensweise prima. Anstatt den Mut zur Innovation übers Knie zu brechen, machen die US-Amerikaner auf „Mind Freeze“ konsequent und konzentriert weiter, ziehen ihren Stiefel durch und verfeinern das Songwriting zusehend. Kaum zu glauben, dass es sich hierbei um das dritte Studioalbum binnen eineinhalb Jahren handelt. Langsam wird’s unheimlich.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 10.01.2019
Erhältlich über: Shadow Kingdom Records (Soulfood Music)

Facebook: www.facebook.com/hauntthenation

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Category: Magazin, Reviews

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