Haunt – If Icarus Could Fly

| 16. Mai 2019 | 0 Comments
Haunt

(c) A.Ramos / The Bulb Room

Mit nur einem Album und einer EP konnten sich Haunt als neues Heavy-Metal-Powerhouse etablieren. Die Band um Trevor William Church von Beastmaker, ursprünglich als Soloprojekt gestartet, wildert mit wachsender Begeisterung in NWOBHM-Gefilden und nimmt ein wenig 70s-Hard-Rock mit auf die Reise. Neun Monate nach ihrem ersten Album steht nun bereits der Nachfolger „If Icarus Could Fly“ in den Startlöchern, und der ist alles andere als ein Schnellschuss.

Klar, eine halbe Stunde ist vielleicht nicht übermäßig viel Material, nach der ebenfalls gelungenen EP „Mosaic Vision“ aber bereits der zweite Release in diesem Kalenderjahr. Das Material lässt sowieso keine Wünsche offen, darunter der herrlich frontale Rocker „It’s In My Hands“ mit schroffem Midtempo-Groove, hymnischer Bridge und herrlich käsigen 80s-Elementen im Refrain. Klar, das hat man in dieser Form schon ein paar Mal gehört, macht aber mindestens so viel Spaß wie das schnelle, dezent angepunkte „Winds Of Destiny“. In etwas über drei Minuten treten Haunt ein echtes Schwergewicht los.

Schwachstellen gibt es so und so keine. „Defender“ braucht vielleicht ein klein wenig, um in die Gänge zu kommen, die kompakte Präsentation und dicke Twin-Harmonien – abermals lassen Iron Maiden grüßen – reißen aber mindestens so mit wie die angedeutete Finsternis von „Ghosts“, dessen urtypisches 80s-Riffing für Laune sorgt. Etwas mehr Dampf macht „Run And Hide“. Der Opener erinnert an die bissige, aggressive Seite der NWOBHM-Granden, bleibt dabei aber eingängig wie Sau. Schließlich erweist sich der Titelsong als weitere packende Hymne mit zweistimmigen Leads, feinen Solo-Exkursen und angenehm schrubbender Rhythmusabteilung.

„If Icarus Could Fly“ verzichtet auf Überraschungen, setzt dafür auf vertraute Kost und schraubt den Hitfaktor nach oben. Das zweite Haunt-Album wirkt eine ganze Spur direkter, frontaler und aufgeräumter, konzentriert sich aufs Wesentliche und bemüht sich weiterhin um den Spagat zwischen tiefer Verneigung vor den Metal-Pionieren und dem Einbringen der eigenen Note. 30 kurzweilige Minuten archetypischer Metal-Energie sprechen für einen weiteren überaus gelungenen Release.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 17.05.2019
Erhältlich über: Shadow Kingdom Records (Download-Album)

Facebook: www.facebook.com/hauntthenation

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Category: Magazin, Reviews

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