Mammoth Storm – Alruna

| 28. Juni 2019 | 0 Comments
Mammoth Storm

(c) Argonauta Records

Vor gut dreieinhalb Jahren gaben Mammoth Storm zuletzt ein musikalisches Lebenszeichen von sich. Auf „Fornjot“ widmeten sie sich süffigem Doom der besonders schwerfälligen Art mit deutlichem Cathedral-Einschlag. Danach war vor allem Daniel Arvidsson erst einmal mit seinem Hauptschauplatz Draconian beschäftigt, die Arbeiten an neuer Musik gingen allerdings weiter. Mit einem neuem Label im Rücken folgt nun der Kaltstart: „Alruna“ entpuppt sich als angenehm manischer, hypnotischer Zweitling.

Fünf Songs, 42 Minuten – es bleibt episch. Natürlich, mochte man fast sagen, denn der ausladende Sound der Schweden bietet sich geradezu dafür an. Bleierne Schwere, rohes Klangbild und verführerische Melodien hinter beißendem Riff-Dickicht sorgen für kurzweilige Unterhaltung. So breitet der Opener „Giants“ ein schlichtes, effektives und reduziertes Motiv aus, das sogleich intensiviert wird. Schritt für Schritt begleiten weitere Schichten und Instrumente das Geschehen, bis die Vocals – halb geschrien, halb gechantet – einsetzen. Mammoth Storm präsentieren den Entwurf zu einer spirituellen Grenzerfahrung im Zeitlupentempo, von einem epischen Gitarrensolo abgerundet.

Mit dieser geradezu manischen Schwere fährt das Trio gewohnt gut. Als weiteres Highlight entpuppt sich „Raven Void“, der längste Track dieses Zweitlings. Das Vorgehen wirkt vertraut, auch wenn die Gitarrenwand von Anfang an um Welten dicker, druckvoller, wütender wirkt. Und doch zieht sich abermals ein anfänglich nur kurz angerissenes Leitmotiv wie ein roter Faden durch diese neuneinhalb Minuten. Stoische Ruhe in den Strophen, kehlige Wut und zusätzliche Gitarrenschichten in der zweiten Hälfte erhöhen die Intensität schrittweise. Das manische Finale geht zudem wie Öl runter.

Viel Neues gibt es von Mammoth Storm nicht zu berichten, aber das soll kein Problem sein. Im Gegenteil, „Alruna“ ist das nahezu perfekte Follow-Up geworden. Sämtliche Elemente des Debüts finden sich wieder, bloß einen Tacken mächtiger, intensiver und filigraner. Abermals übernimmt das Bauchgefühl die Führung und treibt ellenlang ausgedehnte Tracks zu höchsten Höhen. Große Überraschungen und revolutionäre Wendungen sollte man sich nicht erwarten, wird dafür jedoch mit starken Tracks und instrumentaler Brillanz entlohnt. So und nicht anders macht ruppig-süffiger Doom Metal Laune.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 28.06.2019
Erhältlich über: Argonauta Records (Cargo Records)

Facebook: www.facebook.com/MammothStorm

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Category: Magazin, Reviews

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