Mammoth Storm – Fornjot

| 4. November 2015 | 0 Comments
Mammoth Storm

(c) Marta Danadotter

Erst vor wenigen Tagen meldete sich das düstere Sextett Draconian mit einem neuen Album zurück. Beinahe zeitgleich tritt auch das Nebenprojekt von Rhythmusgitarrist Daniel Arvidsson auf den Plan. Bei Mammoth Storm greift er zum Bass und übernimmt noch dazu die Vocals (Gesang ist in diesem Fall ein schwimmender Begriff). Das Trio hat sich rohem Doom Metal verschrieben, der ein wenig an die Anfänge von Candlemass und Cathedral erinnert. Nach einer erfolgreichen EP ist „Fornjot“ nun ihr Debütalbum.

In fünf markerschütternden Kapiteln (und einem kleinen Zwischenspiel) befasst sich das Trio mit nordischer Mythologie, genauer gesagt: dem Giganten Fornjotr, der einst Herrscher über Finnland, Kvenland und Gotland war. Dessen Urgewalt schlägt sich auch in der musikalischen Präsentation nieder, denn für bloß drei Leute entwickeln Mammoth Storm ordentlich Druck. Arvidssons heisere, hingespuckte Vocals passen perfekt zu den monolithischen Arrangements mit minimalem Riffing und knisternden Spannungsbögen: siehe und höre „Vultures Prey“, das von steter Explosivität und der Leidenschaft des Masterminds lebt.

Schwache Momente lassen sich kaum finden, dafür braucht es schon eine Lupe. Gleichzeitig ist der Sound der Schweden alles andere als neu, was der Begeisterung nun keinen Abbruch tut. Da wäre beispielsweise die präzise Gitarrenarbeit in „Horns Of Jura“, die vor allem den Mittelteil förmlich veredelt und aufblühen lässt. Im elf Minuten langen Opener „Augurs Echo“ haben sich vereinzelte Stoner-Riffs und dezente Querverweise auf Celtic Frost eingeschlichen, die auf Psychoterror, bedrohliche Grundstimmung und Arvidssons mörderisches, geschickt eingesetztes Organ treffen.

Freilich, große Kreativität darf man sich von Mammoth Storm nicht erwarten, wohl aber durchgehende, perfekt taillierte Doom-Unterhaltung mit durch die Bank unterhaltsamen Arrangements und starker Präsentation. Auf „Fornjot“ sind drei Herren zu hören, die ihr Handwerk verstehen und noch dazu ein Händchen für epischen, rohen Doom Metal der alten Schule haben. Da können selbst Draconian einpacken.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 06.11.2015
Erhätlich über: Napalm Records (Universal Music)

Facebook: www.facebook.com/MammothStorm

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Category: Magazin, Reviews

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