Blind Cross – Merciless Time

| 1. Juli 2019 | 0 Comments
Blind Cross

(c) Pure Steel Records

Der überaus umtriebige Juan Ricardo hat eine neue Spielwiese gefunden. Neben Sunless Sky und Wretch singt das Power-Metal-Powerhouse nun auch bei Blind Cross. Von aktuellen und ehemaligen Mitglieder von Gorgons Eyes, Double Action und Mind Odyssey unterstützt, widmet er sich – natürlich – klassischen, melodischen Metal-Klängen. Schlichte Riffs, eingängige Hymnen und ein Hauch von Accept begleiten das Debütalbum „Merciless Time“.

Natürlich hört man Blind Cross die Routine der beteiligten Musiker an, und doch wirken diese gleichzeitig perfekt aufeinander eingespielt und geben sich zudem richtig schön spielfreudig. Songs wie „Blind Nation“ nehmen keine Gefangenen. Ricardos Stimme wechselt gerne in höhere Register. Das kann stellenweise leicht quengelig wirken, doch gerade das macht seinen besonderen Charme aus und lässt den ohnehin bereits guten Midtempo-Track noch eine Spur weiter wachsen. Tatsächlich beschränkt man sich hier auf einfache Strukturen, die allerdings von den Sitzen reißen. So muss guter, handgemachter Power Metal klingen.

Dieser druckvolle und zugleich angenehm unpeinliche Sound zieht sich durch die gesamte Platte. Gelegentliche Sprinter lockern das Geschehen auf .“Infrared“ nimmt in knapp drei Minuten alles mit, verkappte Maiden-Harmonien inklusive. „The Hammer And The Nail“ lässt zudem als Opener keinen Zweifel darüber, wofür Blind Cross stehen. Kurzweilige Muskelspiele, packende Harmonien und ein hymnischer, entschleunigter Refrain entpuppen sich als Volltreffer. Selbst seltene ruhigere Momente, wie „Bioluminosity“, unterhalten, bieten puren Unterhaltungswert. Wie schließlich „Material Law“ zwischen Speed Metal und melodischem Rundumschlag pendelt, weiß ebenfalls zu gefallen.

Souverän und doch zu keiner Zeit selbstgefällig, unterhaltsam und komplett unpeinlich: Blind Cross servieren feinsten Power Metal mit unheimlicher Cleverness und hörbarer Freude an der Musik. Reihenweise kleine Hymnen, überraschende Nackenbrecher und unverschämt eingängige Melodien säumen 50 sympathische Minuten. Juan Ricardos neuester musikalischer Schauplatz begeistert sofort und lässt schon jetzt dringlich nach einer Fortsetzung verlangen.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 05.07.2019
Erhältlich über: Pure Steel Records (Soulfood Music)

Website: www.puresteel-records.com

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Category: Magazin, Reviews

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