Electrocution – Psychonolatry

| 6. Februar 2019 | 0 Comments
Electrocution

(c) Aural Music

Auch ein Vierteljahrhundert nach dem Release ihres Debüts „Inside The Unreal“, das mittlerweile durchaus Kultstatus erlangen konnte, sind Electrocution immer noch bzw. wieder aktiv. Die Italiener kamen 2012 für die Neuauflage besagter Platte zusammen, zwei Jahre später folgte komplett neues Material. Mit „Psychonolatry“ setzt es nun somit das erst dritte reguläre Album des Quintetts, auf dem der zuletzt vollzogene Schwenk gen Tech Death intensiviert wird.

Elf brachiale Tracks in 44 Minuten lassen keine Fragen offen. Bereits das eröffnende „Psychonolatry (The Icons Of God And The Mirror Of The Souls)“ stellt die Zeichen auf Sturm. Mick Montagui – gemeinsam mit Drummer Vellacifer das einzige verbliebene Urgestein – brüllt, growlt und grummelt mit wachsender Begeisterung. Eine finstere Wolke scheint sich über seine Stimmbänder zu legen, begleitet von instrumentaler Präzision. Hektische Tempowechsel, feinsinnige Gitarrenarbeit und – natürlich – das obligatorische Solo reihen sich furios aneinander. Das wirkt zu einem gewissen Grad vertraut, aber eben auch richtig stark vorgetragen.

In dieser Gangart setzt sich die Platte fort mit reihenweise Wellenbrechern. Ein „Malum Intra Nos Est (Seneca I Century AD)“ kristallisiert sich schnell als Favorit heraus, gerade was das technische Können der Italiener betrifft. So ziemlich jedes Instrument darf kurz solo auftrumpfen, sogar für einige wenige Bass-Sekunden bleibt Platz. In „Bologna“, eine Art Anti-Hymne auf ihre Heimatstadt, nehmen Electrocution das Tempo immer wieder komplett heraus und setzen auf tiefschwarzen Groove, während sich „Bulåggna“ mit seinen High-Speed-Attacken wiederholt zu überschlagen droht.

Echte Überraschungen bleiben aus, soll aber auch kein Problem sein. Die Mischung aus Death-Metal-Veteranen und jungen Wilden im Line-up bekommt Electrocution auch auf ihrem zweiten Post-Reunion-Album richtig gut. „Psychonolatry“ verbeißt sich noch fester in Tech-Death-Gefilden und tritt gleich mehrere brachiale Lawinen los. Hörbares Können, ein Händchen für martialische Arrangements und die nahezu perfekte Mischung aus Erfahrung und Tatendrang lassen einen Genre-Überraschungshit reifen.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 08.02.2019
Erhältlich über: Goregorecords / Aural Music (SPV)

Facebook: www.facebook.com/Electrocution.band

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Category: Magazin, Reviews

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