Laceration – Remnants

| 7. Februar 2019 | 0 Comments
Laceration

(c) Unspeakable Axe Records

Bay Area und Thrash Metal, das passt einfach zusammen. Wo einst die Pioniere des Genres ihre erste Schritte wagten, tummeln sich noch heute viele Nachahmer, aber auch so manche eigenständige Entität. Laceration zählen zu letzterer Kategorie, was unter anderem an den Death-Metal-Anteilen in ihrem Sound liegt. Nach mehrjähriger Pause meldet sich das Quartett aktuell zurück, um an seinem Debüt zu arbeiten. Zuvor vereint „Remnants“ alle bisherigen Aufnahmen – Demos, EPs und Split-Beiträge – auf einer Compilation.

Über einen Zeitraum von knapp fünf Jahren entstanden, zeigt sich alleine schon das Soundbild diffus. Vom ruppigen Old-School-Thrasher bis zur scheppendern Demo-Aufnahme ist in diesen gut 52 Minuten alles dabei – darauf muss man sich erst einstellen. Produktion hin oder her, das Material überzeugt dennoch mit seiner rohen, unverfälschten Energie. Der wütende Auftakt „Realms Of The Unconscious“ zeigt brachiale Gewalt, technischen Anspruch und unbändige Spielfreude. Die Einflüsse sind vertraut – selbst für Sodom-Fans ist hier etwas dabei – die Präsentation stimmt dafür.

Selbst ein Track wie „Critical Biopsy“, der mehr nach Demo denn nach fertigem Song klingt, funktioniert. Der Aufbau ist schlicht, das Riff überaus vertraut, und doch stimmt hier eigentlich alles. Warum? Weil vom kehligen Gekeife bis zur stoisch anpeitschenden Rhythmusabteilung jeder Vollgas gibt und außerdem ein gewisses Songwriting-Talent besitzt, welches sich in weiterer Folge zeigt. Dass ein Siebenminüter wie „Exhausted In Form“ trotz gewisser Wiederholungen keinerlei Längen zulässt, spricht für die Band, die mit dem ruppigen, an die Mitte der 1980er erinnenden „Taphephobia“ ihre Saitenhexerei endgültig unter Beweis stellt. Und ja, ein Hauch von „Creeping Death“ schwingt hier tatsächlich mit.

Von einer fertigen, polierten Perle ist das Material auf „Remnants“ weit entfernt, aber gerade darin liegt sein Charme. Die Underground-Produktion, das vertraute und doch erfrische Songwriting, die erfrische Darbietung – all das zeugt von unwahrscheinlich viel Potenzial zwischen altbekannten Riffs und der beneidenswerten Vehemenz der Jugend. Zeigt sich das Debütalbum eine Spur sauberer und kompakter, so stehen die Zeichen für Laceration definitiv auf Sturm.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 08.02.2019
Erhältlich über: Unspeakable Axe Records

Facebook: www.facebook.com/LACERATION-Bay-Area-106524719409624

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Category: Magazin, Reviews

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