Hollow Leg – Civilizations

| 23. Januar 2019 | 0 Comments
Hollow Leg

(c) Argonauta Records

Wer richtig schön schweren, süffigen Sludge konsumieren will, sollte in die USA blicken, wo es unwahrscheinlich starke Vertreter dieses Genres en masse gibt – gerade in sumpfigen oder heißen Regionen. Hollow Leg aus Jacksonville, Florida platzieren sich gewissermaßen zwischen diesen beiden klimatischen Gefilden und veröffentlichen seit 2010 regelmäßig neue Musik. Auf „Civilizations“ erinnern sie einmal mehr an Eyehategod, Crowbar und doomige Alice In Chains.

Große Überraschungen darf man sich von diesen 43 schwer groovenden Minuten nicht erwarten, dafür richtig gute Kost. Der Vorbote „Hunter And The Hunted“ bringt den Sound des Quartetts prima auf den Punkt. Süffige Sludge-Riffs treffen auf einzelne klaustrophobe Melodien, begleitet von manischen Vocals mit einem Hauch von Killing Joke. Zeitlupen-Punk und manische Stoner-Energie tragen ihr Übriges dazu bei, diesen zähen Giganten gleich mehrfach explodieren zu lassen.

Es geht aber noch langsamer, wie der Opener „Litmus“ eindrucksvoll beweist. Hier tauchen Hollow Leg beinahe in doomige Gefilde ab und rackern sich stoisch an monotonen Gitarrenwänden ab. Die Explosion kommt – spät aber doch – und bringt richtig viel Biss mit. Dieser taucht unter anderem in „Akasha“ wieder auf. Hier werden zudem etwas klarere Melodien erneut aufgenommen, der Distortion-Anteil zeitweise zurückgeschraubt und die Luft zum Brennen gebracht. Wer hingegen nach purer Wucht und dickem Riff-Gewitter sucht, wird im mächtigen „Dirt Womb“ fündig.

Mit schierer Wucht und erst auf den zweiten bis dritten Blick feststellbarer Musikalität treffen Hollow Leg ins Schwarze. Ihr „Civilizations“ denkt die bereits guten Vorgänger geschickt weiter und schlägt in sämtliche Richtungen aus – härter und entstellter auf der einen, klaustrophober und zäher auf der anderen Seite. Keine nennenswerte Schwachstelle, überaus patentes Songwriting und erfrischende Zeitlupen-Dynamik bringen alles mit, was man von einer modernden Sludge-Platte erwartet.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 25.01.2019
Erhältlich über: Argonauta Records (Download-Album)

Facebook: www.facebook.com/hollowlegfl

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Category: Magazin, Reviews

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