Mono – Nowhere Now Here

| 22. Januar 2019 | 0 Comments
Mono

(c) Chingi Kanbe

Leicht machen es Mono niemandem – weder sich selbst noch ihren Fans. Ihr fast ausschließlich instrumentaler Post Rock scheint in den letzten Jahren zunehmend härter und zugleich synthetischer geworden zu sein. Mit anderen Worten: Das japanische Quartett entdeckt auch nach 20 Jahren immer noch neue musikalische Spähren. „Nowhere Now Here“ ist das erste gemeinsame Album mit Neu-Schlagzeuger Dahm Majuri Cipolla und überrascht zudem mit einer unerwarteten Gesangsdarbietung.

So greift Bassistin Tanaki Kunishi im reduzierten „Breathe“ zum Mikrofon und steuert einige weiche, ätherische Zeilen zu diesem herrlich vernebelten, minimalistisch-balladeskem Stück Musik bei. Es ist dies die zwischenzeitliche Entspannung nach einem wahren Wirbelwind, den „After You Comes The Flood“ mit vertrauter Präzision losgetreten hatte. Hier geben sich Mono eine ordentliche Portion heavier als zuletzt, ziehen donnernde Drums und schroffe, mit mächtigen Distortion-Schleifen versehene Gitarren auf – einer der härtesten Tracks dieses neuen Albums.

Immer wieder zieht es das Quartett gen Überlänge, wo es sich hörbar wohlfühlt. Das kann über weite Strecken relativ ruhig und harmonisch anmuten – „Meet Us Where The Night Ends“ könnte ein Band-Trademark sein und hätte auch vor zehn Jahren prima funktioniert – oder tritt geradezu wütende, entstellte Druckwellen los – der Quasi-Titelsong „Nowhere, Now Here“ fährt wild wirbelnde Drumsalven und sägende Gitarren-Kaskaden auf. Mono sorgen zwischenzeitlich für Entspannung und deuten mit „Sorrow“ sowie „Vanishing, Vanishing Maybe“ nahezu etatmäßiges Gefühlschaos zwischen Hoffnung und Melancholie an.

Zarte Weiterentwicklung, gekonnte Inszenierung: Im Prinzip knüpft „Nowhere Now Here“ gekonnt an die letzten Platten an und wirkt nur im Detail ein wenig scharfkantiger, ein wenig emotionaler, ein wenig elektronischer. Mono plagen sich erst gar nicht mit großen Experimenten ab – neuer Drummer und betörender Gesang reichen vollkommen aus – sondern schreiben stattdessen einfach wieder eine ordentliche Portion verdammt guter Songs. Vielleicht hätten es ein paar Zäsuren weniger sein dürfen, aber das gehört zum Sound der Japaner nun mal dazu. So einfach, so magisch kann Kopfkino klingen.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 25.01.2019
Erhätlich über: Pelagic Records (Cargo Records)

Website: www.monoofjapan.com
Facebook: www.facebook.com/monoofjapan

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Category: Magazin, Reviews

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