Nekrokraft – Servants
Im Rahmen der Veröffentlichung ihrer Demo-Compilation „Witches Funeral“ Anfang des Jahres kündigten Nekrokraft ein neues Studioalbum für das späte Frühjahr an. Und siehe da, die Schweden halten Wort. Mit ihrem finsteren Black Metal, begleitet von dezenten Death-Referenzen, führen sie die alte und neue Schule zusammen, begleitet von finsteren Mini-Hits und Streifzügen durch die babylonische wie auch schwedische Folklore. Auf „Servants“ finden sie ihren Sound endgültig.
Von jenen Thrash-Referenzen, die einst den Grundstein für Nekrokrafts rasende Attacken legten, ist mittlerweile kaum etwas zu hören. Stattdessen prescht der forsche Opener „Mouth Ov Ahriman“ mit ranziger Note und ein wenig Streicher-Power aus der Dose voran. Rauschende Geschwindigkeitsattacken, furiose Growls und orchestrale Untertöne verwandeln diese dreieinhalb Minuten binnen kürzester Zeit in einen anständigen Hit, der zugleich die Marschrichtung für den Rest der Platte vorgibt. Und ja, der manische Solo-Teil nimmt noch einmal kurz die Thrash-Wurzeln mit.
In weiterer Spielzeit schrauben die Schweden Spielzeit wie auch Härtegrad konstant in die Höhe. Zu den vielen kleinen Highlights zählt „Brimstone And Flames“, das in knapp sechs Minuten mal eben alles abräumt, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Mit dem martialischen „Dance Ov The Nekrolythes“ werden sogar kurzzeitig Erinnerungen an Rotting Christ wach, bevor sich Nekrokraft finsterer Melodik zuwenden. Mit dem bleiernen Powerhouse „Gateway To Damnation“ und dem herrlich kaputten Rausschmeißer „Plague“ haben sich noch zwei weitere Abrissbirnen eingeschlichen.
Versprechen eingehalten und musikalisch gewachsen: Nekrokraft befinden sich langsam aber sicher auf dem Sprung in die erste Black-Metal-Liga. „Servants“ platziert sich geschickt zwischen den Stühlen, ohne anzubiedern. Echte Wellenbrecher treffen auf versuchte orchestrale Power, begleitet von martialischer Energie und hörbarer Spielfreude. An dieser schwarzmetallischen Sammlung sämtlicher Stilrichtungen kann man sich nicht so schnell satt hören.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 04.05.2018
Erhältlich über: The Sign Records (Cargo Records)
Website: www.nekrokraft.com
Facebook: www.facebook.com/nekrokraft
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