King Goat – Conduit

| 8. Dezember 2017 | 0 Comments
King Goat

(c) Natalie Z. Photography

Eigentlich wollten King Goat als klassische, traditionelle Doom-Band das Erbe der 70s- und 80s-Legenden angehen. Schnell korrigierte das Quintett aus Brighton jedoch seinen Kurs und wandte sich etwas härteren, deutlich progressiveren Gefilden zu. Aktuell arbeiten sie an neuem Material, das 2018 erscheinen soll. Zuvor veröffentlicht der neue Label-Partner Aural Music das ursprünglich in Eigenregie erschienene Debüt „Conduit“ in einer neuen Deluxe-Ausgabe, begleitet von drei Songs ihrer EP.

Die fünf regulären „Conduit“-Songs zeigen die Briten von ihrer monumentalen Seite. Ein kurzes Spoken-Word-Sample leitet „Flight Of The Deviants“ ein, danach schlägt Frontmann Trim beschwörende Töne an. So wirkt der Track anfangs ein wenig melodramatisch, findet sich aber schnell in beißender Intensität mit komplexen Rhythmuswechseln und vertrackten Riffwänden wieder – eine unorthodoxe wie betörende Präsentation, die im folgenden „Feral King“ nahtlos fortgesetzt wird. King Goat nehmen das Tempo weiter heraus und reihen Monsterriff an Monsterriff – kompliziert aber lohnenswert.

„Revenants“ fällt selbst unter den ungewöhnlichen Doom-Sounds des Quintetts ein wenig aus dem Rahmen. Zähe, melodische Ansätze treffen auf mächtige Riffwalzen. Die kurze Beschleunigung zweieinhalb Minuten vor Schluss geht unter die Haut und lasst die Nackenmatte mitwippen. Die hinter „Conduit“ gepackten EP-Tracks fallen noch stärker aus dem Rahmen, nicht nur aufgrund ihrer deutlich roheren Produktion. Ein „The Final Decline“ packt durchaus interessante Ideen in seine knapp 13 Minuten, wirkt aber eine Spur zu verkopft – die Entwicklung zwischen den beiden Releases wird hier deutlich, auch wenn sich mit „Melian’s Dance“ ein kleines Monstrum versteckt hält.

So sperrig der Sound der EP auch sein mag, die Songs haben ihre Daseinsberechtigung und lassen „Conduit“ noch einen Tacken stärker wirken. Der unorthodox proggige Sound bekommt den Doom-Granaten gut, geschicktes Spiel mit Tempo und Riff-Intensität leistet den etatmäßigen Beitrag und macht gute Ideen zu feinen Monstrositäten. In dieser Form stehen die Sterne für den bald erscheinenden Zweitling von King Goat gut.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 08.12.2017
Erhältlich über: Aural Music (SPV)

Website: www.kinggoat.com
Facebook: www.facebook.com/kinggoatbri

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Category: Magazin, Reviews

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