Spirit Adrift – Curse Of Conception

| 3. Oktober 2017 | 0 Comments
Spirit Adrift

(c) Alvino Salcedo

In Phoenix, Arizona sorgt aktuell ein neues Düster-Powerhouse für verdiente Furore. Erst vor zwei Jahren gegründet, legten Spirit Adrift 2016 eine Punktlandung mit ihrem Debütalbum „Chained To Oblivion“ hin, auf das wenig später eine furiose Split-EP mit Khemmis folgen sollte. Wie auch ihre Landsleute, bemühen sich Spirit Adrift um doomig-klassische Klänge zwischen Judas Priest und Candlemass. „Curse Of Conception“ nimmt keine Gefangenen.

Bleierne Schwere und süßlich-finstere Melodien gehen auf dieser Platte Hand in Hand. „Earthbound“, der monumentale Opener, stellt die Zeichen auf Sturm. Herrlich gedrosseltes Tempo, instrumentale Dichte und feine Riffs brennen sich binnen Sekunden ein. Nathan Garretts intensive Stimme krönt einen bereits großartigen Song mit cleveren Harmonien und dominanter Präsenz, ohne dabei die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Kein Wunder, dass er unter anderem schon bei Pallbearer aushelfen durfte.

Dieses überaus hohe Niveau vermögen Spirit Adrift nicht durchgehend zu halten, mit „Graveside Invocation“ hat sich sogar ein etwas farbloser, holpriger Track eingeschlichen. „Onward, Inward“, der mächtige Rausschmeißer samt kurzem Thrash-Zwischenspiel, und die herrlichen Harmonien von „Starless Age (Enshrined)“ kompensieren diesen Durchhänger aber locker. Mit dem mächtigen Titelsong „Curse Of Conception“ zeigen die US-Amerikaner kurzzeitig sogar, dass sie auch prima mit schnelleren, forschen Klängen umgehen können, nur um schließlich doch wieder zurück in die süßlich-düstere Spur zurückzufinden.

Anfangs gewöhnungsbedürftig, dann jedoch verdammt gut: Zwischen roher Produktion und momentan durchaus populärem Heavy-Doom-Revivalism positionieren sich Spirit Adrift neben den bereits erwähnten Landsleuten Khemmis. „Curse Of Conception“ mag zwar einen kleinen Moment der Schwäche offenbaren, setzt dafür rundherum auf herrlich klassische und dennoch erfrischend spielfreudige Westentaschen-Epen, geprägt von unverschämt gutem Songwriting und unverkennbarem Charme. Die Herren aus Arizona sind zu Größerem berufen.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 06.10.2017
Erhältlich über: 20 Buck Spin (Soulfood Music)

Facebook: www.facebook.com/SpiritAdrift

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Category: Magazin, Reviews

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