My Darkest Hate – Anger Temple

| 23. November 2016 | 0 Comments
My Darkest Hate

(c) Massacre Records

Totgesagte leben länger – im Fall von My Darkest Hate trifft das alte Sprichwort auf jeden Fall zu. Seit ihrem letzten Studioalbum „Combat Area“ sind zehn Jahre vergangen, von einer längeren Pause ist die Rede. In dieser Zeit unterzog sich das deutsche Death-Metal-Quintett einer willkommenen Frischzellenkur und baute sein Lineup teilweise um. „Anger Temple“ wirkt über weite Strecken so, als wäre kaum Zeit seit dem Vorgänger vergangen.

An den alten Vorbildern hat sich hörbar wenig geändert – Bolt Thrower und Massacre umschwirren nach wie vor den Sound der Herren aus Ludwigsburg in Baden-Württemberg. Bereits der Opener „You Shall Know Them“ wirbelt ordentlich Staub auf. Der mächtige, druckvolle Sound mit leicht ranziger Underground-Schlagseite und martialischer Bollwerk-Präsentation geht nach vorne, Claudio Enzlers kehlige Vocals fahren durch Mark und Bein und die geschickt eingestreuten Tempowechsel verleihen dem Track die nötige Power.

Natürlich geht es auch anders. Das mit schriller Phrasendrescherei eingeleitete „Master Of Lies“ stottert kurz, packt dafür den mächtigen Groove-Hammer aus und brennt sich im Nu ein. „Rise And Rise Again“ widmet sich hingegen den rumpelnden Anfängen des Genres und wirft zwischendurch einen Blick über den großen Teich, während „My Inner Demons“ richtig schön evil klingt und „Me, The Cure“ sogar einen Hauch von Asphyx’schem Death-Doom mitbringt.

Bei nur 38 Minuten Spielzeit hat sich dennoch etwas zu viel Füllmaterial eingeschlichen. „My Anger, My Temple“ und „Our Sign Is Victory“ kauen weite Teile des Albums wieder – solide, letztlich aber unauffällig. Nach der langen Wartezeit auf „Anger Temple“ ist das freilich etwas dürftig. Dennoch, das Studio-Comeback von My Darkest Hate macht dennoch Laune, weil die Mischung aus Routine, Spielfreude und Traditionsbewusstsein über weite Strecken richtig gut funktioniert. Luft nach oben mag definitiv vorhanden sein, Lust auf mehr aber ebenso.

Wertung: 7/10

Erhältlich ab: 25.11.2016
Erhältlich über: Massacre Records (Soulfood Music)

Website: www.mydarkesthate.de
Facebook: www.facebook.com/mydarkesthate

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Category: Magazin, Reviews

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