-(16)- – Lifespan Of A Moth

| 15. Juli 2016 | 0 Comments
-(16)-

(c) Shauna Montrucchio

Alle paar Jahre schlagen die Sludge-Urväter -(16)- mit einem neuen Album und einer nicht minder affigen Schreibweise ihres Bandnamens auf, und sorgen für kollektive Verzückung. Knapp 25 Jahre Erfahrung und eine Serie an starken Releases seit dem Comeback, darunter der bis dato letzte Nackenschlag „Deep Cuts From Dark Clouds“, sprechen eine deutliche Sprache. Seither sind vier Jahre vergangen, in denen, wieder einmal, eine neue Rhythmusabteilung integriert wurde. „Lifespan Of A Moth“ lässt aber keinerlei Ermüdungs- oder gar Auflösungserscheinungen erkennen.

Acht donnernde Kapitel sorgen für massives Ohrensausen. Da wäre beispielsweise „The Morphinist“, das wie kein zweiter Track die Kraft von Zäsuren, von ruhigen Einschüben und ein wenig Melodik versteht. Rundherum dröhnt ordentlich Sludge aus den Boxen, getragen von massiven, zentnerdicken Gitarrenwänden und pointierter Brachialgewalt. Das mag nicht besonders ästhetisch sein, fällt aber durchaus gelungen aus. Wie Wände, die Zentimeter für Zentimeter näher zusammenrücken und alles, was sich zwischen ihnen befindet, zu zerquetschen drohen.

Minutiöser Aufbau und Brachialgewalt – von einem Geheimrezept kann man nicht wirklich sprechen. Dennoch macht diese erprobte und bewährte Formel Laune. „Pastor In A Coma“ brilliert mit klaustrophober Melodik und verstörenden Schreien, während die Video-Auskopplung „Peaches, Cream And The Placenta“ seine bleierne Schwere in durchaus doomige Gefilde trägt und eine fette Portion Verzweiflung in sich birgt. Und dann ist da noch „Gallows Humor“, dieses siebeneinhalb Minuten lange Wunderwerk mit psychotischen Episoden, mit alter Doom-Tradition und kleinen Explosionen. Es geht gelegentlich auch ohne Vocals.

Aufbau und Ausführung besonders lecker, auch wenn der erhoffte Übersong erneut ausbleibt: Die Art und Weise, wie -(16)- ihre Songs aufbauen, stellenweise sogar auf Vocals verzichten und ausschließlich die Musik für sich sprechen lassen, bewegt durchaus. Mit pointierter Härte, zermürbender Heavyness und einer ordentlichen Dosis Biss mutiert „Lifespan Of A Moth“ zum Sludge-Leckerbissen. Die US-Veteranen setzen ihre Serie an unverschämt guten Post-Comeback-Platten fort und der Sommer ist noch eine Portion finsterer geworden.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 15.07.2016
Erhältlich über: Relapse Records (Rough Trade)

Facebook: www.facebook.com/16Band

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Category: Magazin, Reviews

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