Coyotes – Only To Call It Home

| 5. Juni 2015 | 0 Comments
Coyotes

(c) Swell Creek Records

Ehemals als April Uprising aktiv, eifern diese fünf deutschen Nachbarn hörbar dem Sound von Thrice und Thursday nach. Coyotes stürzen sich, so heißt es im Begleittext, auf ihre Zuhörer wie ein hungriges Rudel. Das hört sich erst einmal recht martialisch an, trifft auf die 37 Minuten ihres Debütalbums „Only To Call It Home“ aber durchaus zu. Mit chaotischer Schlagseite und rührseliger Komponente wird zwischen letlive. und The Chariot ein höchst breitgefächertes, risikobereites Publikum abgeklappert.

Besonders auffällig ist der nicht von der Hand zu weisende Hang für melodische, balladeske Momente. Intro und Outro überraschen mit Klavier und Chor, kleinere Zwischenspiele greifen auf ähnliche Motive zurück. Stellenweise ist das erstaunlich cheesy, manchmal passt es aber geradezu blendend, um die Spannung zu halten. Hier gilt es noch nachzujustieren und das richtige Mittelmaß zu finden – siehe beispielsweise das abschließende „…Home“, ein verlängertes Outro mit durchaus bewegenden Qualitäten, ebenso aber einen Tick zu lange und zu spannungsarm.

Dass selbst Bollwerke wie „And Darkest White“ solche ruhigen Momente in sich bergen, verwundert zunächst, macht aber Sinn. Schrittweise zerlegen Coyotes diese dreieinhalb Minuten vom sperrigen Hardcore-Punk-Wellenbrecher zum Post-Whatever-Träumer zur großen Emotion, die sich in „We Seek Ourselves“ zunächst fortsetzt und nach kürzester Zeit unerwartet explodiert.

Das Spiel mit An- und Entspannung erklärten Coyotes zur großen Kunst und überzeugen damit zumeist. Zwischendurch haut das Quintett ordentlich auf die Kacke. „Out There“ geht stellenweise angenehm nach vorne, punktet dann wieder mit Gang Shouts und gibt sich schlussendlich der Klaustrophobie hin. Mit dem kantigen „Who Needs A Light“ und der komplexen Hymne „Only To Call It…“ haben die jungen Post-Hardcore-Heroen schließlich noch zwei potentielle Hits am Start.

Vorerst haben Coyotes noch mit dem richtigen musikalischen Maß zu kämpfen, ersticken gelegentlich im Schwulst und rauben an sich guten Ansätzen ein ungesundes Maß an Dynamik. Letztlich stimmen die Songs auf „Only To Call It Home“ über weite Strecken, halten durchaus mit der internationalen Post-Hardcore-Konkurrenz mit und wissen mit etwas unorthodoxen Arrangierungsansätzen zu unterhalten. Der Weg stimmt auf jeden Fall.

Wertung: 7/10

Erhältlich ab: 12.06.2015
Erhätlich über: Swell Creek Records (Soulfood Music)

Website: www.coyotesofficial.de
Facebook: www.facebook.com/coyotesofficial

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Category: Magazin, Reviews

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