Red Apollo – Altruist

| 27. März 2015 | 0 Comments
Red Apollo

(c) Moment of Collapse

Erst Ende 2011 gegründet, erspielten sich Red Apollo schnell einen Namen durch ihre faszinierende Mischung aus Post-Hardcore, Black Metal und einer Prise Ambient. Dem Debütalbum „Marche Funèbre“ folgte eine dreiteilige Splitserie mit Gottesmorder, Sundowning und Withers. „Altruist“ schlägt nun ein neues Kapitel in der noch jungen Geschichte der Dortmunder auf und treibt die brachiale Energie der bisherigen Releases auf die Spitze.

Das Erfolgsgeheimnis: schlichte, konsequente Weiterentwicklung ohne Rücksicht auf Verluste. Red Apollo machen genau das, was man sich nach dem bisherigen Output erwartet und erhofft hat. Nach einem kurzen Auftakt startet „Lovegazers“ sogleich in media res mit totaler, unnachgiebiger Zerstörung. Mehr Black Metal, mehr Härte – die lichten Momente sind anfangs rar gesät, gewinnen auf diese Art und Weise aber an Bedeutung, wenn sie schließlich doch durchblitzen und für ein gewisses Knistern sorgen, einen Hauch von Auflockerung in diesem martialischen Dickicht bieten.

Bereits das folgende „Sacrificing Permanence“ deutet an, dass Red Apollo sich ihre variantenreiche Unberechenbarkeit behalten haben. Post-Hardcore-Abschnitte, epische Atmosphäre und feinsinnige, bestürzend nackte Melodien überraschen, erschüttern geradezu. „Dissociative“ bringt in knapp neun Minuten die gesamte Dynamik dieses zweiten Albums auf den Punkt mit einem ungekünstelten, heftig hin- und herwogenden Wechselbad der Gefühle, das in seinen bewegendsten Momenten an Isis The Band erinnert. Das bereits durch sein begleitendes Video bekannte, mehrfach explodierende „Remnants Of A Blazing Sun“ ist bloß die Spitze des Eisbergs.

All das, viel mehr und erfrischend viel Luft zum Atmen: Der Teufel liegt im Detail, begraben in kleineren Instrumentals, kurzen Zwischenspielen, krachend harten Wellenbrechern und rasiermesserscharfen, unwahrscheinlich präzisen Attacken. „Altruist“ reitet eine knappe Stunde lang Attacke über Attacke und formvollendet den Sound der Dortmunder mit mehr Tiefgang, mehr Ambient, mehr Härte, geradezu erhabenen Momenten. Red Apollo lösen sämtliche auf den bisherigen Releases gegebenen Versprechen mit einem präzisen Kahlschlag ein und zelebrieren einen famosen Zweitling von internationaler Klasse.

Wertung: 9/10

Erhältlich ab: 27.03.2015
Erhätlich über: Moment of Collapse / Alerta Antifascista (Broken Silence)

Website: www.redapollo.net
Facebook: www.facebook.com/redapollohc

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Category: Magazin, Reviews

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