Red Apollo – Marche Funèbre

| 15. Juli 2013 | 0 Comments

Red Apollo

Nach der kleinen aber feinen EP „Quiet As Death“ gehen Red Apollo endlich in die Vollen. Das Quartett aus Dortmund vermischt Post Metal mit Sludge, Hardcore-Elementen und einer Prise Schwarzmetall – so weit, so unspektakulär. Während die Mannen aus dem Pott aktuell die Split-Serie ihrer „Transgression“-Trilogie unter das Volk bringen – ein erster Teil mit Gottesmorder-Unterstützung ist bereits erhältlich, der Nachfolger mit Sundowning folgt im August – bekommt nun ihr Debütalbum „Marche Funèbre“ den verdienten Vinyl-Release.

Mit kaum mehr als 30 Minuten Spielzeit ist dieses verdammt kurz – eigentlich viel zu kurz – ausgefallen; und doch gibt in diesen sechs Songs viel zu verarbeiten. Der Opener „Siope“ geht allerdings bestensfalls als Fragment durch, bricht nach zweieinhalb Minuten schon wieder ab und lässt doch keine Fragen offen. Gerade die etwas härteren Passagen schlagen ein hohes Tempo an und treten gekonnt dorthin, wo es weh tut. Mit „The Vow“ starten Red Apollo dafür richtig durch, beginnen in media res und rücken vor allem die fiesen Growls in den Mittelpunkt, umgeben von metallischem Chaos und einer gewissen Grundschwärze, die sich wie ein, nun ja, schwarzer Faden durch den Rest des Albums zieht.

Nur selten versuchen sich die Dortmunder an tatsächlichem Black Metal, beispielsweise in kurzen Episoden des Rausschmeißers „A Sea Of Trees“, der betont ruhig beginnt und stellenweise Mayhem zu zitieren scheint. Ein ähnliches Kaliber ist „Häxanhammer“, mit der Brechstange in Form geklöppelt und doch mit klassischen Post Metal-Merkmalen ausgestattet. Was „Marche Funèbre“ fehlt, ist eine druckvolle Produktion, die die Aggression Red Apollos entsprechend hervorhebt. So droht die eine oder andere Attacke zu verpuffen, auch wenn es den Songs letztlich an nichts mangelt. Und doch scheint die „Transgression“-Trilogie noch einen Tacken stärker zu werden. Freilich moniert man auf hohem Niveau, denn „March Funèbre“ ist unterm Strich ein eindrucksvoller Hassbrocken mit Epos-Antrieb und düsterer Poe-Energie vom Feinsten.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 19.07.2013
Erhätlich über: Moment of Collapse Records (Broken Silence)

Website: www.redapollo.net
Facebook: www.facebook.com/redapollohc

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Category: Magazin, Reviews

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