Iskald – Nedom og Nord

| 17. Januar 2014 | 0 Comments

Iskald

Die Nordmänner reiten wieder durch klirrend kalte Nächte. Zwei Winter sind seit der Veröffentlichung von „The Sun I Carried Alone“ vergangen, in denen Iskald ihren Sound noch weiter verfinstern konnten. Simon Larsen und Aage Krekling wollen mit ihrem vierten Album dem Norden Norwegens und seinem unwirtlichen, arktischen Klima Tribut zollen. Der Titel „Nedom og Nord“ lässt sich ungefähr als „Tour des Nordens“ verstehen. Gleichzeitig will das Duo, live durch Ben Hansen und Kenneth Henriksen unterstützt, seinen Sound neu definieren. Stimmung und Atmosphäre sollen nun im Vordergrund stehen.

Mit diesem kleinen Wechsel der Vorzeichen liegen die Norweger goldrichtig – jeder der sechs Songs (Spielzeit über 48 Minuten) weiß zu unterhalten, unnötige Längen gibt es kaum. Stattdessen werden auf dem ersten norwegisch betitelten Iskald-Album gleich die Hälfte der Songs in der Landessprache gehalten. Neben dem angenehm schwerfälligen „Nidingsdåd“, das nur selten das Gaspedal durchtritt und stattdessen Zäsuren auf Midtempo treffen lässt, wurde nach jahrelangen Anläufen die Bandhymne „Iskald“ fertiggestellt – klirrend kalter Black Metal, der das Duo gerade im Mittelteil von seiner hässlichsten Seite zeigt und Satyricon-Dissonanzen auf ausladende, verträumte Sphären treffen lässt.

Dass ein Song wie der zehn Minuten lange Titeltrack ein Stück zu lange geraten ist – geschenkt. Selbst „Underworldly“, der Hit dieser Platte mit seiner erhabenen Brutalität und rauen Schönheit, zieht sich im Mittelteil und zum Ende hin ein wenig. „Nedom og Nord“ ist dennoch ein Schritt in die richtige Richtung. Durch den neuen Fokus auf Stimmungen und Atmosphäre klingen Iskald um einiges größer, spannender, abwechslungsreicher. Larsen und Krekling lassen ihre Songs atmen, laufen jedoch Gefahr langatmig zu klingen – ein schwieriger Spagat, der auf einem weiteren Album gelingen könnte. Die Idee ist gut, die Tracks stark – das kompaktere Auftreten kommt von selbst.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 17.01.2014
Erhätlich über: Indie Recordings (Soulfood Music)

Website: www.iskald.com
Facebook: www.facebook.com/iskaldofficial

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Category: Magazin, Reviews

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