Tombstoned – Tombstoned
Der Rauch mag sich verzogen haben, die Musik ist immer noch da. Tombstoned gründeten sich im Frühjahr 2010, als sich besagte Nebelschwaden verzogen hatten. Dass es beim Sound der drei Finnen schon einmal ordentlich qualmen darf – geschenkt, das hört und fühlt man. Die Mannen aus Helsinki fühlen sich den Doom-Ursprüngen rund um Black Sabbath verbunden, haben schwerfällige Stoner-Klänge mit der Muttermilch aufgesogen und sind doch wesentlich mehr als bloß eine von vielen Retro-Kapellen. Das Debütalbum „Tombstoned“ erklärt Justin Odorns (Electric Wizard) Entscheidung, die Band aufs Roadburn 2013 einzuladen.
Bereits bei den ersten Takten der Einstiegsdroge „Through Days“ fällt der wärme, dichte Sound auf, dezent unterproduziert und basslastig – eine von vielen Hommagen an die 70s. So tanzt Olavis Viersaiter förmlich über den Arrangements, getragen von Akkes schlichtem, zweckmäßigen Drumming. Großes Kino ist jedoch der Gesang von Jussi, der als Lovechild von Ozzy Osbourne, Robert Smith und Lemmy zu Hawkwind-Zeiten bezeichnet wird – eine zutreffende Beschreibung, denn die Mischung aus leichtem Jammern, kaputtem Gesang und nackter Angst ist groß, ist klassisch, ist metallisch.
Musikalisch macht den Finnen sowieso keiner etwas vor, selbst so schwere Brocken wie das über elf Minuten lange „Last Waltz“ haben, trotz offensichtlicher Längen, ihre Reize. Man hört sich in diese Platte hinein, nimmt einen beinahe tranceähnlichen Zustand an, wippt mit dem Haupthaar zum aufbrausenden „Rat Race“ und stampft wild bei den toxischen Grooves von „The End“ auf. Ob Tombstoned damit einen eigenen Sound gefunden haben oder nicht – letztlich schnurzpiepegal. Ihr eponymes Debüt ist eine kurzweilige, eingängige, leicht psychedelische Platte, die natürlich nach den alten Großmeistern klingt und doch ausreichend eigenen Charme besitzt, um abseits davon bestehen zu können.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 15.11.2013
Erhätlich über: Svart Records (Cargo Records)
Facebook: www.facebook.com/tombstonedhelsinki
Letzte Kommentare