Counterparts – The Difference Between Hell And Home

| 23. Juli 2013 | 0 Comments

Counterparts

Wer rastet, der rostet. Oder verschwindet in der Versenkung. Counterparts aus Hamilton, Ontario, Kanada haben sich in den letzten Jahren mit Elan in Richtung Melodic Hardcore-Speerspitze gearbeitet und wollen dort auch bleiben. Seit der Veröffentlichung ihres zweiten Albums „The Current Will Carry Us“ im Herbst 2011 spielte das Quintett über 300 Shows und legte mit dieser extensiven Live-Erfahrung den Grundstein für eine weitere tödliche Langrille. „The Difference Between Hell And Home“ knüpft nicht nur nahtlos an seinen Vorgänger an, es zeigt, dass man sich nicht großartig verändern muss, um relevant zu bleiben.

Stillstand ist freilich ein Fremdwort für die Kanadier, auch wenn sich – oberflächlich betrachtet – herzlich wenig getan hat. „Lost“ eröffnet das Album gewohnt bissig, hebt das Tempo ruckartig an, nur um melodisch, beinahe melancholisch abzuschließen. Der Teufel versteckt sich im Detail. „Wither“ wagt sich in einem Moment der Schwäche an Klargesang, „Compass“ spannt den Bogen von sperrigen Math-Riffs zu mörderischen, atmosphärisch dichten Breakdowns, während „Debris“ beiläufig mit einem Killing Joke-Riff eröffnet, nur um im Windeseile ein wenig Beatdown in das Melodie-Konstrukt einzuflechten.

Gerade die zweite Albumhälfte hat es in sich, eingeleitet von der unverschämt eingängigen Hymne „Cursed“, die vornehmlich auf Harmonien und große Emotionen setzt, nur um von zwei Minuten Hardcore-Geballer abgelöst zu werden. „Slave“ ist ein Festmahl für Genre-Traditionalisten und zählt, ganz im Gegensatz zum Track davor, zu den härtesten Songs der Kanadier. Für das abschließende „Soil“ ziehen Counterparts ein letztes Mal alle Register, bauen ein falsches Ende in bester Motörhead-Tradition ein und geleiten balladesk, geradezu versöhnlich gen Nirgendwo.

Auszusetzen gibt es an „The Difference Between Hell And Home“ herzlich wenig. Kleinere Zwischenspiele, vor allem längere Intros und Outros, werden wohlwollend zur Kenntnis genommen, da sie den Fluss der Platte nur äußerst selten zu stören vermögen. Hits haben Counterparts abermals im Gepäck, auch wenn der Überraschungseffekt von „The Current Will Carry Us“ ein wenig fehlt. Freilich sind das nur Peanuts, die Kanadier haben sich längst ins Melodic Hardcore-Spitzenfeld gespielt und werden im Herbst gemeinsam mit August Burns Red und Bless The Fall auch die europäischen Bühnen ein weiteres Mal beackern. Übung macht den Breakdown-Meister.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 26.07.2013
Erhätlich über: Victory Records (Soulfood Music)

Website: www.counterpartshc.com
Facebook: www.facebook.com/counterpartshc

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Category: Magazin, Reviews

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