Reka – Renaissance
Obwohl Russland mit Sicherheit zu den interessantesten und kreativsten Metal-Nationen zählt, schaffen es erstaunlich wenige Bands nach Westeuropa. Ob dies an der Sprachbarriere oder an mangelnden Vertriebswegen liegt, lässt sich nicht einwandfrei feststellen. Ein Blick gen Osten lohnt sich jedoch, wie Reka aktuell beweisen. Das Quartett aus Moskau und St. Petersburg, bei denen Sébastien von den Franzosen Celeste singt, steht für finsteren, atmosphärischen Hardcore mit mächtiger Post-Metal-Schlagseite. Via Moment of Collapse Records ist die 12″ „Renaissance“ erhältlich, auf der vier der fünf Songs des aktuellen Albums „III“ in überarbeiteter, neu gemasterter Version zu finden sind.
Tatsächlich schwingt auch eine ganze Menge Celeste im Sound der Russen mit, was nicht unbedingt am Sänger liegt – Sébastien spielt Bass bei den Franzosen. Der schwere, dichte, verkrustete Sound mit einem besonderen Hauptaugenmerk auf Atmosphäre und epische Klangbögen scheint Reka in die Wiege gelegt worden zu sein. Der Titeltrack „Renaissance“ eröffnet schwerfällig, fängt sich jedoch schnell und driftet schnell in metallische, infernale Gefilde ab, getragen von wütenden Shouts und einem Sound, der an schwarzheimerische Isis erinnert, gelegentlich sogar mit Neurosis und entspannten Selenites flirtet. „Dépendance“ knüpft hier nahtlos ein, den Reiz machen jedoch die melodischen, übereinander gelegten Gitarren aus, die dem Track einen überaus klassischen Anstrich verleihen.
Auch die B-Seite hat es in sich. „Déconvenue“ baut geschickt zu seinen zahlreichen Ausbrüchen auf, mischt Erhabenheit mit Weltschmerz und einem wütenden Shouter, der wie ein verletztes Tier wirkt, das in Abwehrhaltung übergeht und die Gefahr weg zu schreien versucht. „Châtiment“ hingegen gibt sich erneut einen Tacken melodischer und nachdenklicher, kehrt die Hardcore-Wurzeln der Russen hervor. Das neue, druckvollere Soundgewand tut „Renaissance“ mit Sicherheit gut, denn die 12″ brennt von vorne bis hinten, liefert ein Post-Whatever-Feuerwerk mit ordentlich Dreck. Mehr davon gibt es bereits in Kürze, denn eine Split-LP mit den Schweden In The Heart Of Emperors steht bereits in den Startlöchern.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 17.03.2012
Erhätlich über: Moment of Collapse Records (Broken Silence)
Facebook: www.facebook.com/rekaband
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