Dying Fetus – Reign Supreme

| 29. Juni 2012 | 0 Comments

Dying Fetus

Kaum eine Band hat die Death Metal-Szene in den letzten Jahren so maßgeblich beeinflusst wie Dying Fetus. Die US-Amerikaner sind so etwas wie die geistigen Urväter des Deathcore, was wohl vor allem an ihrer Wandlungsfähigkeit, ihrem Hang zu technisch anspruchsvollem Songwriting und mächtigen Slams liegt. Mittlerweile nur noch zu dritt unterwegs (und damit überaus zufrieden), steht nun ein Nachfolger für das starke, auch schon wieder drei Jahre alte „Descend Into Depravity“ an. „Reign Supreme“ meldet Herrschaftsansprüche an und hievt die Mannen aus Upper Marlboro, Maryland mit einem weitestgehend entschlackten Old School-Bastard erneut an die Genre-Spitze.

Technische Spielereien rücken dieses Mal in den Hintergrund, Griffbretthexereien weichen unverfälschter Brutalität, die ein wenig an die Anfangstage erinnert. John Gallagher und Sean Beasley teilen sich einmal mehr ein Mikrophon, angetrieben von einem erneut furios aufspielenden Trey Williams, der seit mittlerweile fünf Jahren die Kesseln bei Dying Fetus rührt. Nach dem kurzen aber effektiven Aufgalopp in Form von „Invert The Idols“, der verhältnismäßig technisch ausfällt, geht das vorab veröffentlichte „Subjected To A Beating“ in mörderisch groovende Untiefen. Was anfangs relativ getragen wirkt, kleinere Florida-Sprengsel inklusive, nimmt zwischenzeitlich Fahrt auf. Über knapp fünf Minuten Spielzeit variieren die US-Amerikaner geschickt das Tempo, decken zwischen Zerstörung und bleierne Schwere sämtliche Extreme ab.

In dieser Gangart geht es weiter: Die Video-Auskopplung „From Womb To Waste“ fällt zur Hälfte zäh, zur Hälfte höllisch brutal aus und fordert viel Ausdauer. „Devout Atrocity“ deutet ein wenig Tech Death an, ohne jedoch zu tief in die Trickkiste zu greifen und „In The Trenches“ macht als relativ straighter Track einiges her. Es ist beinahe ungewöhnlich, Dying Fetus wieder so direkt und bissig zu hören. Die Karriere der US-Amerikaner lebt von Brachialgewalt und Abwechslung, wobei ihnen der infernale Groove-Anzug als gelegentliches Album-Intermezzo verdammt gut steht. „Reign Supreme“ unterstreicht die Ausnahmestellung der Todesstahl-Legenden, groovt und beißt exzessiv, auch wenn die Spannung zum Ende hin nachlässt; angesichts des Gesamteindrucks wohlweislich Peanuts.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 29.06.2012
Erhätlich über: Relapse Records (Rough Trade Distribution)

Facebook: www.facebook.com/DyingFetus

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Category: Magazin, Reviews

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